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Gewählte Dissertation:

Muhammad Iqbal (2012): Changes in cadmium and zinc bioavailability by pH manipulation of soil, its assessment by soil extraction, DGT, indicator plants and consequent effects on phytoextraction with Salix smithiana.
Dissertation - Institut für Bodenforschung (IBF), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 77. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Phytoextraktion ist eine umweltfreundliche und kostengünstige Technologie zur Sanierung von Schwermetall-kontaminierten Böden mit Hilfe von Pflanzen. Da der pH-Wert des Bodens die Löslichkeit und Bioverfügbarkeit der Schwermetalle maßgeblich beeinflusst, kann die Phytoextraktionseffizienz durch gezielte Ansäuerung des Bodens erhöht werden. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Bodenversauerung auf die Bioverfügbarkeit und Nachlieferung von Zn und Cd aus der Bodenfestphase sowie die Phytoextraktionseffizienz durch Salix smithiana untersucht. In einem ersten Ansatz wurde der Boden mittels HNO3 angesäuert und die Löslichkeit gemessen, die Nachlieferung aus der Festphase bestimmt und die Aufnahme in zwei verschiedene Indikatorpflanzen gemessen. In einem Boden, in dem Zn und Cd zunächst mit Additiven immobilisiert wurden, wurde die Ansäuerung durch Zugabe von elementaren Schwefel induziert und die Mobilisierung sowie die Aufnahme in S. smithiana auf einem Boden untersucht. Die Verringerung des pH-Wertes führte zu einer Erhöhung der Konzentration von Zn und Cd in der Bodenlösung. Daraus resultierte eine gesteigerte Aufnahme von Zn und Cd in den Indikatorpflanzen bei einem pH-Wert von 4,5. Bei stärkerer Ansäuerung kam es zu Toxizitätserscheinungen und zu einer Verringerung der Nachlieferungsrate. Die Zugabe von Schwefel zeigte ähnliche Effekte, allerdings kam es durch die Bepflanzung mit S. smithiana zu einer verstärkten Löslichkeit aufgrund der reduktiven Auflösung von Mn (IV) und Fe(III) (oxy)hydroxide, was die Phytoextraktionseffizienz um ca. 50 % erhöhte. Die Anwendung von Schwefel auf kontaminierten Böden, die zunächst mit Additiven zur Immobilisierung behandelt wurden, konnte einen Teil des zuvor fixierten Zn und Cd neuerlich mobilisieren. Durch diesen Ansatz können unmittelbare Gefahren der Auswaschung von Metallen ins Grundwasser verringert werden und die Etablierung von Pflanzen zur Phytoextraktion erleichtert werden.

Betreuer: Wenzel Walter
1. Berater: Puschenreiter Markus
2. Berater:

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