Inventar Nüziders-Teil 2, Lustenau und Internationales Sanierungsprojekt im Mauerinventar Vorarlberg 2016
Abstract
Das Projekt „Mauerinventar Vorarlberg“, das mit dieser Periode bereits in sein achtes Jahr geht, hat die Erhebung und Dokumentation und darauf aufbauend die Sicherung und Erhaltung von historischen Natursteinmauern in Vorarlberger zum Ziel. Im Jahr 2016 wird der zweite Teil des sehr umfangreichen Mauerbestands von Nüziders erhoben und damit das Inventar dieser historisch weit zurückreichenden Gemeinde vollständig abgeschlossen. Dieser Projektteil schließt eine wichtig Lücke der Erfassung der reich mit diesen Zeugen historischer Bewirtschaftung ausgestatteten Walgaugemeinden. Die oftmals für die Regionen sehr wichtigen historischen Bauten prägen auch heute noch die Kulturlandschaft. Ein weiterer Projektteil widmet sich der Erfassung eines außergewöhnlichen Wasserschutzbauwerks aus Trockensteinmauerwerk in der Gemeinde Lustenau, welches im Zusammenhang mit der Rheinregulierung von Österreich und der Schweiz zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden ist und heute noch in erstaunlich gutem Zustand existiert. Mit der Bauwerkserfassung und Inventarisierung der Mauern geht eine entwicklungsgeschichtliche Analyse und intensive Quellenforschung zur zeitlichen Einordnung und Feststellung ihrer Bedeutung einher. Auf dieser Basis werden in der Folge konkrete Handlungsempfehlungen für die Objekte abgeleitet und erste Sanierungsprojekte vorgeschlagen. Ein besonderes Vorhaben wird 2016 die im Forschungsprojekt 2014 für die Blumenegg-Gemeinden erarbeiteten Ergebnisse umsetzen. Der dritte und völlig eigenständige Projektteil ist ein umfangreiches Sanierungsvorhaben, welches durch Beteiligung internationaler ExpertInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zustande gekommen ist. Gemeinsam mit den Gemeinden Bludesch und Thüringen, unter Beteiligung der Abteilung Raumplanung, Naturschutz und Kultur des Landes Vorarlberg wird ein vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau ausgearbeitetes Sanierungsprojekt mit professionellen Mauerbauern und je einer Gruppe von Studierenden der BOKU Wien und der Hochschule Weihenstephan, Deutschland fachgerecht umgesetzt. In einer Woche werden zwei stark gefährdete Abschnitte der bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden Wegeverbindung hinsichtlich ihrer Mauern saniert. Dieses internationale Sanierungsprojekt ist ein erster wichtiger Schritt der Erhaltung des für Vorarlberg bedeutenden historischen Ensembles. Projektnutzen Das Projekt soll einen Beitrag zu respektvollem, fachgerechtem und vorausschauendem Umgang mit kulturellem Erbe in Kulturlandschaften und Siedlungsgebieten leisten. Neben der Inventarisierung der erhaltenen historischen Natursteinmauern gilt der Förderung der Wissens zu den historischen Mauerbaumethoden und fachgerechten Maßnahmen zur Sanierung, Erhaltung und Erneuerung besonderes Augenmerk. Dies wird zum einen in Form von professionell geleiteten Mauerbaukursen und konkreten Sanierungsprojekten, zum anderen durch Vernetzung, qualifizierende Weiterbildung erreicht.
Mitarbeiter*innen
Anna Maria Drexel
Assistenzprofessor Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Anna Maria Drexel
am.drexel@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-87407
Projektleiter*in
01.07.2016 - 31.07.2017