Makrozoobenthos-Erhebung im Rahmen des Projektes ERANET LAC Grant GLOBIOS - Global Observatory Network for Freshwater Biodiversity in High Mountain Streams
Abstract
Die Fauna hochalpiner Bäche wird einerseits durch eine hohe Anzahl von Wasserableitungen zur Energiegewinnung neben unterschiedlichen Eingriffen durch Tourismus und Almwirtschaft beeinflusst, andererseits sind gerade kaltstenotherme und endemische Alpenarten durch climate-change Phänomene besonders verletzlich. Vorliegendes Projekt untersucht und dokumentiert die Biodiversität von Makro-Evertebraten-Gesellschaften in unterschiedlichen Höhenstufen und ihre Ökologie, um Langzeit-Trends zukünftiger Entwicklungen prognostizieren zu können. Das vorliegende Projekt verschneidet traditionelle morphologische Arterkennung mit modernen molekularen Methoden und hat das Potenzial, Biodiversitätsanalysen hochalpiner Bäche grundlegend zu verändern und neue Perspektiven aufzuwerfen. Daneben werden unbeeinflusste Referenz-Gesellschaften von alpinen Bächen <10km² Einzugsgebietsgröße untersucht, deren Kenntnis für die Weiterentwicklung von Bewertungsmethoden gemäß der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und ihrer Umsetzung im alpinen Österreich für zukünftige Projekte von hoher Wertigkeit sind. Im Zuge der Untersuchung werden mittels WRRL-konformer Multi-Habitat-Sampling (MHS) Methode an 20 Gewässern in den Österreichischen Alpen, an jeweils 3 Untersuchungsstellen (nach Absprache mit dem Auftraggeber) in unterschiedlichen Seehöhen Makrozoobenthos-Proben entnommen. Die Beprobung ist für Frühherbst (September/Oktober) 2020 geplant. Für sämtliche Proben werden die Parameter Gewässertiefe und Fließgeschwindigkeit (v40) gemessen, wobei auch die jeweiligen Gewässerbreiten und –tiefen pro Untersuchungsstelle vermessen werden. Zusätzlich werden Temperaturlogger im jeweiligen Gewässer angebracht. Weiters werden an den Untersuchungsstellen charakteristische alpine Elemente, wie adulte Trichoptera-, Plecoptera- und Chironomidae-Arten aus den Uferzonen und der begleitenden Vegetation mit Keschern gesammelt bzw. wird an einem der drei Standorte jedes Baches eine Lichtfalle so nahe wie möglich am Ufer installiert, um molekularen Referenzdatenbanken weiter zu entwickeln. Zur Chlorophyll-a Bestimmung werden pro Untersuchungsstelle neun Algenbiomasse-Proben entnommen. Die molekulare Probenaufarbeitung erfolgt durch Fachspezialisten des Senckenberg Forschungsinstituts.
- Makrozoobenthos
- Biodiversität
- Klimawandel
- Hochalpine Bäche
Mitarbeiter*innen
Wolfram Graf
Assoc. Prof. Dr. Wolfram Graf
wolfram.graf@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81221
Projektleiter*in
20.08.2020 - 31.05.2021
Florian Dossi
Dipl.-Ing. Dr. Florian Dossi
Tel: +43 1 47654-81211
Projektmitarbeiter*in
20.08.2020 - 31.05.2021
Thomas Huber
Dipl.-Ing. Thomas Huber
thomas.huber@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81224
Projektmitarbeiter*in
20.08.2020 - 31.05.2021
Patrick Leitner
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Patrick Leitner
patrick.leitner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81243
Projektmitarbeiter*in
20.08.2020 - 31.05.2021