Strategie zur Reduzierung der Spätfrostschäden im Wein- und Obstbau
Abstract
Allein im Jahr 2017 entstand im österreichischen Wein- und Obstbau ein Spätfrostschaden von 70 Mio. €. Dieser volkswirtschaftliche Schaden ergab sich einerseits für die Betriebe, aber durch die 50%-ige Frostförderung der öffentlichen Hand auch für den Steuerzahler. Die in Folge des Klimawandels zunehmend milden Winter und warmen Frühjahre führen bei Wein-und Obstkulturen zu einer Verfrühung der Phänologie, nämlich einem früheren Austrieb und einer deutlich früheren Blüte. Bei Reben erfolgt der Austrieb aktuell durchschnittlich 5-8 Tage früher, die Blüte um 11-14 Tage früher als im langjährigen Mittel. In den Austriebs- bzw. Blütephasen sind die Kulturen sehr temperaturempfindlich. Diese Verfrühung der Phänologie führte infolge von Kaltlufteinbrüchen im April und Mai in den Jahren 2016 und 2017 zu großen Spätfrostschäden. Vorgenommene Frostbekämpfungsmaßnahmen wie Räucherung, Helikoptereinsatz, Paraffinkerzen u.a., wurden nach Gegebenheiten nicht wissenschaftsbasierend vorgenommen, weshalb trotz teurer und aufwendiger Bekämpfungsmaßnahmen große Schäden auftraten. Ein großes Problem war die exakte Temperaturmessung und die regional (auch topographisch) unterschiedliche Wetterprognose. Klimavorhersagen prognostizieren eine starke Zunahme von Spätfrostschäden, sodass regional-spezifische Anpassungs- und Handlungsalternativen von entscheidender Bedeutung für de zukünftigen Wein- und Obstbau in Österreich sind. Das gegenständliche Projekt verfolgt daher die folgenden drei Ziele: 1. Im Rahmen des gegenständlichen Projekts sollen in NÖ und der Steiermark Methoden erarbeitet werden, um die Ertragsausfälle bei Frostereignissen möglichst gering zu halten. 2. Die Abschätzung des Spätfrost-Risikos soll auf Basis der Großwetterdaten in Kombination mit Kleinwetterdaten an drei niederösterreichischen und zwei steirischen Standorten 3. Die Daten der digitalen Klimaerhebung und der erstellten Prognosen sollen kostenlos und offen mit der Open Data Lizenz „Attribution License, ODC-By“ zur Verfügung gestellt werden.
- Weinrebe
- Weinbau
- Frost
- Knospenbruch
Mitarbeiter*innen
Jose Carlos Herrera
Jose Carlos Herrera Ph.D.
jose.herrera@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-95812
BOKU Projektleiter*in
01.09.2019 - 31.08.2022
BOKU Partner
Externe Partner
HBLA und BA für Wein- und Obstbau – Klosterneuburg
Franz Rosner
Sub-Koordinator
Microtronics Engineering GmbH
Stefan Pfeffer
Koordinator