Die Eignung und Anwendbarkeit von Pflanzen für ingenieurbiologische Hangsicherungsmethoden in Nepal (Thankot)
Abstract
Der Himalaya Nepals ist weltweit gesehen die Zone mit höchster Aktivität. Die Kombination aus einem geologisch jungem Gebirge, das immer noch gehoben wird, einem feuchten Klima mit saisonalen Monsunregen und intensivster Landnutzung führen dazu, daß diese Gegend weltweit zu den instabilsten Landschaften zu zählen ist. Naturkatastrophen, wie z.B. Hangrutschungen, Muren, Bodenerosionen, Erdbeben und Hochwasser gehören in Nepal zum alltäglichen Leben. In den letzen Jahren wurden in Nepal sehr viele ingenieurbiologische Arbeiten durchgeführt und dabei konnten viele Erfahrungen bei der Verwendung von Pflanzen zur Stabilisierung von Hängen gemacht werden (Howell, 1999). Generell wurden die meisten Arbeiten vom Department of Roads (DOR), vom nepalesischen Ministerium für Arbeit und Transport in der Vormonsunziet, hauptsächlich im Juli, durchgeführt. Das Problem bei diesen Maßnahmen besteht darin, daß die Bodenoberfläche im Zeitraum bis zum Einsetzen der schweren Monsunregen nicht gefestigt und geschützt werden kann. Daher wird am Arbeitsbereich für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der Schwerpunkt der Forschungsarbeit auf die Untersuchungen von Pflanzen auf ihre Eignung und Anwendbarkeit für eine Winterpflanzung gelegt. Bei einer erfolgreichen Anwendung von Ingenieurbiologischen Maßnahmen im Winter könnte bis zum Zeitpunkt des Einsetzens der schweren Monsunregen eine den Boden schützende Pflanzendecke vorhanden sein und so den Boden vor Erosionen schützen. In Thankot (Nepal) werden an einer Hangrutschung verschiedenste ingenieurbiologische Maßnahmen (Drainfaschine, Heckenbuschlagen, bepflanzte Bambuskrainerwände, Palisaden) während der Winterzeit ausgeführt. Thankot befindet sich 12 km westlich von Kathmandu. Der Projektstandort befindet sich auf einer Meereshöhe von 1750 m. Die praktischen Arbeiten werden in Kooperation mit der lokalen Bevölkerung durchgeführt und werden im May 2004 abgeschlossen. Eines der Hauptziele ist es, geeignete Pflanzen zu finden und in Kombination mit der Technik der Ingenieurbiologie eine Hangrutschung zu stabilisieren und wiederzubegrünen. Ein anderes Ziel dieses Projekts ist es , eine Alternative zum Hilfsmaterial Holz zu finden, da dies in Nepal nicht zur Verfügung steht. Dafür wurde eine neue Methode entwickelt, wobei erstmals Bambusstämme als Konstruktionselemente für eine Krainerwand eingesetzt werden. Die Verwendung von Bambus als Eratz für Holz bei ingenieurbiologischen Maßnahmen soll mit Hilfe eines Monitorings überprüft werden. In Nepal könnte Bambus ein geeigneter Ersatz für Holz sein.
- Ingenieurbiologie
- Nepal
- Hangrutschung
Publikationen
Untersuchungen ingenieurbiologischer Hangsicherungen in Nepal
Autoren: Florineth, F., Rauch, H.P., Wibmer, S., Lammeranner, W. Jahr: 2002
Projektbericht
Stabilization of landslides with bio-engineering measures in South Tyrol/Italy and Thankot/Nepal
Autoren: Florineth, F., Rauch, H.P., Staffler, H.P. Jahr: 2002
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Stabilisation of Gullies with Soil-Bioengineering Methods in the Alps and in Nepal
Autoren: Florineth, F. Jahr: 2002
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Grabensicherung mit ingenieurbiologischen Massnahmen in den europäischen Alpen und in NepalStabilisation of gullies with soil-bioengineering methods in the European Alps and in Nepal
Autoren: Florineth, F Jahr: 2002
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Johann Peter Rauch
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Johann Peter Rauch
hp.rauch@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-87404
Projektmitarbeiter*in
31.07.2002 - 31.10.2005