Optimised management of riverine landscapes based on a multi criteria Decision Support System: merging societal requirements and ecologic development in a changing world.

Auen sind zentrale Landschaftselemente, die Funktionen als naturraumübergreifende Verbindungen und Biodiversitätszentren für artenreiche Lebensgemeinschaften, sowie im Sinne menschlicher Nutzungsinteressen (Schutz, Sicherung von Ressourcen, Freizeit- und Erholungswert) von Bedeutung. Dem entsprechend groß ist der Bedarf an objektiven Strategien zur Konfliktlösung für nachhaltige Entwicklungsperspektiven. Ein ausgezeichnetes Beispiel stellt die Aulandschaft der Lobau an der Donau in Wien dar, wo sich Hochwasserschutz, Trinkwassernutzung, Freizeit und Tourismus einerseits und (inter)nationaler Schutzstatus und eine herausragende Anzahl geschützter Arten andererseits gegenüberstehen. Ein nachhaltiges Management muss langfristig die teilweise konkurrierenden ökologischen und sozioökonomischen Aspekte vereinen. In dieser Situation ergeben sich daher folgende Schlüsselfragen: (i) Wie haben sich die ökologischen und sozioökonomischen Funktionen der Lobau langfristig verändert? Inwieweit hat eine Risiko-Minimierung (Sicherung der Schifffahrt, Hochwasserschutz) zur Ausweitung anderer Nutzungen geführt bzw. diese erst ermöglicht? (ii) Was waren die langfristig wirksamen, nicht reversiblen Eingriffe? Ist die derzeitige naturräumliche Entwicklung überhaupt umkehrbar? (iii) Welche Konsequenzen und Steuerungsmöglichkeiten für Nutzungen ermöglichen es, ökosystemare Funktionen zu erhalten, zu regenerieren und Risken zu minimieren? Im Rahmen des 3 Jahres Projekts werden folgende Projektziele verwirklicht: o Darstellung der langfristigen Entwicklung der anthropogenen Nutzungen und der relevanten sozioökonomischen Faktoren und Motive (z.B. Risikominimierung, wirtschaftliche Entwicklung). o Darstellung jener Maßnahmen, die zu nicht mehr rückführbaren Entwicklungen des Ökosystems geführt haben. o Analyse der Wechsel- und Folgewirkungen zwischen Nutzungen und Eingriffen sowie der Auswirkungen der Maßnahmen. o Modellierung und Analyse der hydrologisch kontrollierten Ökosystemfunktionen und Nutzungen. o Vernetzung der Modellergebnisse in einem EUS, das als Basis auch die historisch definierten, hydrologisch optimierten und von Praxispartnern ausgewählten Szenarien reiht. o Überprüfung der Reihung und Ableiten von Managementstrategien. o 3 Sub-Projekte zur Forschungsbildungskooperation. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen schlagen wir vor: o interdisziplinäre Analysen der historischen Entwicklung, o aufbauend auf hydraulischer Berechnung eine Modellierung sozioökonomischer und ökologischer Modelle o und Verknüpfung in einem multi-kriteriellen Entscheidungsunterstützungssystem. In einem transdisziplinären Prozess geben die Interessensvertreter und Praxispartner Gewichtungen für die Einzelmodelle vor der Zusammenführung ab und werden folgend durch die nachvollziehbare Aufbereitung im EUS wiederum in der Entscheidungsfindung der Managementalternativen unterstützt. Die Erreichung unterschiedlicher Managementoptionen wird durch die Definition von Alternativen (Szenarios) und Kriterien (Indikatoren) ermöglicht. Die Effekte unterschiedlicher Alternativen auf Kriterien werden modelliert, dabei setzen die Modelle an dem ökosystemaren Schlüsselprozess "hydrologischer Austausch" an. Das Projekt beinhaltet 4 Arbeitspakete und ein Projektmanagement: AP 1: Interdisziplinäre historische Analyse AP 2: Oberflächen- und Grundwassermodellierung AP 3: Ökologische und sozioökonomische Modellierung AP 4: EUS Modul mit multi-kriterieller Analyse