ROSA - Resource-Oriented Sanitation concepts for peri-urban areas in Africa

Das Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz ist Koordinator des von der EU geförderten Forschungsprojekt ROSA (Resource-Oriented Sanitation concepts for peri-urban areas in Africa). Im Rahmen von ROSA soll der Einsatz von kreislauforientierten Sanitärkonzepten in städtischen Randgebieten untersucht werden. Die Begriffe "resource-oriented sanitation" oder auch "Ecological Sanitation" (EcoSan) stehen für kreislauforientierte Konzepte in der Siedlungshygiene. Die Siedlungshygiene umfasst, abgesehen von der Wasserversorgung, alle Aktivitäten der Sammlung, Behandlung oder Beseitigung flüssiger und fester Abfälle aus Siedlungen. Bei herkömmlichen Verfahren werden Effektivität und Effizienz der Maßnahmen anhand von Kriterien wie der Verminderung von Gesundheitsrisiken und Umweltbelastung beurteilt. Kreislauforientierte Konzepte betrachten das Problem von einem ökosystemischen Gesichtspunkt aus. Flüssige und feste Abfälle werden als Ressourcen im System gesehen. Daher werden solche Konzepte zusätzlich noch an Kriterien wie Grad der Vermeidung und Wiederverwertung, Energiebedarf, etc. gemessen. Im Rahmen von ROSA sollen kreislauforientierte Sanitärkonzepte in vier ostafrikanischen Städten – Arba Minch in Äthiopien, Nakuru in Kenia, Arusha in Tansania and Kitgum in Uganda – zum Einsatz kommen. In allen Partnerstädten gibt es trotz der regionalen Unterschiede viele Gemeinsamkeiten: Der Mangel an adäquaten Sanitäreinrichtungen und Abfallmanagement sowie eine unzureichende Trinkwasserversorgung sind einige Beispiele. Für das gesamte Stadtgebiet der Partnerstädte wird ein genereller "sanitation master plan" erstellt, in ausgewählten Teilen der Stadt werden die entwickelten Konzepte im Rahmen des Projekts auch implementiert. Die Forschungsschwerpunkte im ROSA Projekt beziehen sich auf für die Umsetzung von kreislauforientierten Sanitärkonzepten in dichter besiedelten Gebieten offene Fragen wie z.B. die Entwicklung von Betriebs- und Wartungsstrategien und die Entwicklung von Systemen zur Reinigung von Grauwasser auf Haushaltsebene. Zusätzlich wird die Anwendung der neuen WHO Richtlinien für die Verwendung von Abwässern in der Landwirtschaft (WHO Guidelines for the Safe Use of Wastewater, Excreta and Greywater, 2006) in den Partnerstädten untersucht. In allen 4 Projektsstädten ist ein lokales Projektsteam für die Umsetzung des Projekts verantwortlich. Dieses besteht aus der Stadtverwaltung, der lokalen Universität und dem europäischen Partner, der im jeweiligen Land Erfahrung hat. Dabei wird großer Wert auf die Einbindung lokaler Gruppen und Interessensvertreter gelegt, da deren Einbindung von Beginn an von großer Wichtigkeit ist, um eine nachhaltige Umsetzung des Projekts zu gewährleisten.