Forschungsprojekt hinsichtlich des Laichverhaltens der Bachforelle in kleinen Bächen im Einzugsgebiet der Piesting
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Ausgangslage / Hintergrund: Das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur führte in den Jahren 2004-2009, gemeinsam mit dem Institut für Zoologie der Uni Graz, das Forschungsprojekt Troutcheck durch. Dabei wurden auch drei Gewässern im Einzugsgebiet der Piesting als Versuchsgewässer herangezogen. In Eidechselbach, Weissenbach und dem Kalten Gang wurden Besatzversuche mit vorgestreckten Bachforellenbrütlingen durchgeführt und der Erfolg des Fischbesatzes über ca. 1,5 Jahre überprüft (Troutcheck Endbericht, 2009). Dabei stellte sich heraus, dass in den drei genannten Gewässern die Besatzfische dem Wildfisch-Nachwuchs weitaus unterlegen waren und am Ende des Versuchs die Nachkommen der Wildfische zahlenmäßig deutlich dominierten, obwohl eine große Menge an Besatzfischen eingebracht wurde. Auch beim zweiten Besatzversuch mit einjährigen Fischen im Rahmen von Troutcheck waren die Ergebnisse ähnlich, auch dort war der Erfolg des konventionellen Besatzes gering. Daher glauben wir, dass es sinnvoll ist, neue Wege hinsichtlich fischereilicher Bewirtschaftung zu gehen, eine Möglichkeit dazu sehen wir im Besatz von Eiern. Wildfische entwickeln sich vom Ei weg selbstständig im Gewässer und sind an die Lebensraumverhältnisse im entsprechenden Bach optimal angepasst. Besatzfischen, auch wenn sie bereits als Jungfische, bspw. als angefütterte Brut eingebracht werden, fehlt diese frühe Prägung an das Gewässer. Um dieses Manko zu umgehen, kann als Bewirtschaftungsmaßnahme Eibesatz durchgeführt werden. Es ist möglich, Augenpunkteier in künstliche Nester (so genannten „artificial nests“) direkt in den Schotterkörper einzubringen und die Eier in weiterer Folge sich selbst zu überlassen. Aus den besetzten Eiern werden Larven schlüpfen, die im Kieslückenraum ihren Dottersack aufbrauchen, dann den Schotterkörper verlassen und ihre ersten Territorien besetzen. Durch diese selbstständige Entwicklung vom Ei weg ist anzunehmen, dass derart besetzte Fische besser an den Lebensraum angepasst sein sollten, als Fische die in späteren Stadien besetzt werden. Weil aber die Jungfische nach dem Verlassen des Schotters geeignete Jungfischhabitate finden müssen, ist die maximale Anzahl an Jungfischen, die ein Gewässer beherbergen kann begrenzt. Es ist daher nicht sinnvoll, zu viele Eier einzubringen, wenn der Lebensraum für die daraus schlüpfenden Jungfische nicht im ausreichenden Ausmaß zur Verfügung steht. Um den Besatz von Augenpunkteiern zu optimieren und Empfehlungen für Gewässerbewirtschafter ableiten zu können, sind aus unserer Sicht jedoch noch Basisuntersuchungen nötig, die zum Teil im beantragten Projekt durchgeführt werden sollen. Im beantragten Projekt sind folgende Arbeitspakete sind geplant: 1. Kartierung von Laichgruben in Eidechselbach, Kalten Gang und Weissenbach 2. Untersuchung / Öffnen von mehreren Gruben und erfassen der Eier im Augenpunktstadium in einem Versuchsbach (Weissenbach) 3. Färben der lebenden Augenpunkteier und neuerliche Inkubation (Weissenbach) 4. Befischung im folgenden Sommer und Entnahme von Jungfischen zur Analyse der Otolithen (Weissenbach), sowie Befischung der beiden anderen Bäche zur neuerlichen Bestandsaufnahme mit besonderem Fokus auf die Jungfische (0+).
Publikationen
Forschungsprojekt hinsichtlich des Laichverhaltens der Bachforelle in kleinen Bächen im Einzugsgebiet der Piesting
Autoren: Pinter, K; Unfer, G Jahr: 2012
Projektbericht
Externe Links und Eigenschaften der Publikation:
Mitarbeiter*innen
Günther Unfer
Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Günther Unfer
guenther.unfer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81213
Projektleiter*in
01.11.2010 - 01.11.2012
Kurt Pinter
DDI Dr. Kurt Pinter
kurt.pinter@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81235
Projektmitarbeiter*in
01.11.2010 - 01.11.2012