Beurteilung der Effektivität von gemeinschaftlichen Managementstrategien für die Erhaltung biokultureller Diversität
- Boden und Landökosysteme
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Lebensraum und Landschaft
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
Abstract
Die Auswertung von Luftbildern zeigt in Lateinamerika fast ausnahmslos, dass Siedlungs- und Schutzgebiete indigener Gemeinschaften sich mit Flächen mit sehr hohem Waldanteil decken. Die Hypothese, dass der Schutz der Waldflächen (incl. der Flora, Fauna und abiotischen Ressourcen in diesen Gebieten) am effektivsten von indigenen Gemeinschaften selbst sichergestellt werden kann, ist für viele Regionen und politische Akteure der Ausgangspunkt, um indigene, gemeinschaftliche (tw. kommunal) organisierte Schutzgebiete zu errichten (indigenous peoples‘ and community conserved areas, ICCA). Diese ICCAs leiden jedoch unter enormem Druck: Rodungen für Ackerflächen oder Infrastrukturvorhaben stellen beispielsweise laufend Herausforderungen für die Verteidigung dieser Schutzgebiete dar. Die EU hat nun in einer eigenen Ausschreibung (call) fünf Konsortien finanziert, die indigene Gemeinschaften sowie Organisationen der Zivilgesellschaft dabei unterstützen sollen, die Verteidigung und das Management dieser Schutzgebiete effektiver zu gestalten (http://www.combioserve.org/en/project/related-fp7-projects). Die BOKU koordiniert eines dieser 5 Projekte (COMBIOSERVE). Im Projekt COMBIOSERVE (www.combioserve.org) wird die Effektivität von kommunalem Management zur Erhaltung Biokultureller Diversität in ausgewählten Regionen Mexikos, Brasiliens und Boliviens erforscht und gefördert. Das Projekt wird läuft drei Jahre (2012-2015) und ist von der EU (FP7) gefördert. Das Konsortium analysiert die aktuelle Situation der gemeinschaftlichen indigenen Schutzgebiete und erforscht darüber hinaus die Anpassungsfähigkeit (Resilienz) der Schutzgebiete in ihrem sich laufend verändernden natürlichen und sozio-kulturellen Umfeld. Methodisch wendet das Konsortium den Zugang der co-inquiry an (gemeinschaftliches Forschen in den Dorfgemeinschaften durch indigene Forscher und WissenschaftlerInnen des Projektkonsortiums) und entwickelt diesen weiter. Zwischen den indigenen Gemeinschaften und den lokal tätigen zivilgesellschaftlichen Organisationen im Projekt COMBIOSERVE besteht bereits langjährige Zusammenarbeit. Im Zuge des gemeinschaftlichen Forschens werden lokal drängende Forschungsthemen von den indigenen Gemeinschaften vorgeschlagen und von ForscherInnen dieser Gemeinschaften untersucht. Die WissenschaftlerInnen des Projektes unterstützen diese lokalen Forschungsprozesse. Eines der Ziele des Projektes ist der Aufbau einer eigenen Forschungskapazität in den indigenen Gemeinschaften, um eigens Forschungen durchführen, beauftragen und dessen Ergebnisse beurteilen zu können. Die Projektergebnisse werden neben wissenschaftlichen Publikationen auch Beratungsleitlinien für die Politik, Videos über die Erfahrungen indigener Gemeinschaften im kommunalen Management natürlicher Ressourcen sowie Methodenhandbücher umfassen. Die Methodenhandbücher werden ein besonderes Augenmerk auf jene Methoden lenken, die gemeinschaftliches Forschen zwischen der lokalen Bevölkerung und WissenschaftlerInnen (co-inquiry) unterstützen. Volle Information und schriftliche Zustimmung der indigenen Gemeinschaften vor Beginn der Zusammenarbeit, gemeinsame Analyse von Forschungsergebnissen zwischen indigenen Gemeinschaften und WissenschaftlerInnen, sowie das Verfügbar Machen von Rohdaten und Ergebnissen für die mitwirkenden Dorfgemeinschaften sind Beispiele für die Arbeitsweise im Projekt.
- Ökosystem-Dienstleistungen,
- Indigenes Wissen
- Gemeinschaftlich bewirtschaftete Schutzgebiete
- Bolivien
- Brazil
- Mexiko
Publikationen
Intermediary Report of the project "Assessing the effectiveness of community-based management strategies for biocultural diversity conservation - COMBIOSERVE"
Autoren: Vogl, CR; Schunko, C; Tumpej, M; Caruso, E; Martin, G; Corbera, E; Ruiz-Mallen, I; Reyes-Garcia, V; Bouma, J; Porter, L; Escobar, F; Bandeira, F; Arrazola, S; Ruiz, O; Chan-Dzul, A; Miranda, S; Huanca, T; Conde, E; Jahr: 2013
Projektbericht
Second project periodic report of "Assessing the effectiveness of community-based management strategies for biocultural diversity conservation" (COMBIOSERVE)
Autoren: Vogl, CR; Schunko, C; Tumpej, M; Caruso, E; Martin, G; Corbera, E; Ruiz-Mallen, I; Reyes-Garcia, V; Koetse, M; Porter, L; Bandeira, F; Arrazola, S; Ruiz, O; Chan-Dzul, A; Le Bouler Pavelic Santos, N; Huanca, T; Conde, E; Jahr: 2015
Projektbericht
Final Report of "Assessing the effectiveness of community-based management strategies for biocultural diversity conservation" (COMBIOSERVE)
Autoren: Vogl, CR; Schunko, C; Tumpej, M; Caruso, E; Martin, G; Corbera, E; Ruiz-Mallen, I; Reyes-Garcia, V; Koetse, M; Porter, L; Bandeira, F; Arrazola, S; Ruiz, O; Chan-Dzul, A; Le Bouler Pavelic Santos, N; Huanca, T; Conde, E; Jahr: 2015
Projektbericht
Final publishable summary of "Assessing the effectiveness of community-based management strategies for biocultural diversity conservation" (COMBIOSERVE)
Autoren: Vogl, CR; Schunko, C; Tumpej, M; Caruso, E; Martin, G; Corbera, E; Ruiz-Mallen, I; Reyes-Garcia, V; Koetse, M; Porter, L; Bandeira, F; Arrazola, S; Ruiz, O; Chan-Dzul, A; Le Bouler Pavelic Santos, N; Huanca, T; Conde, E; Jahr: 2015
Projektbericht
Mitarbeiter*innen
Christian R. Vogl
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Christian R. Vogl
christian.vogl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93312
BOKU Projektleiter*in
15.01.2012 - 14.01.2015
Christoph Schunko
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Christoph Schunko
christoph.schunko@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93348
Sub-Projektleiter*in
15.01.2012 - 14.01.2015