Rehwildmanagement bei naturnaher Waldbewirtschaftung im Alpenraum
- Boden und Landökosysteme
- Lebensraum und Landschaft
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
Abstract
Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen in zwei benachbarten Forstbetrieben in der Obersteiermark die Auswirkungen der Auflassung von Winterfütterungen auf die Rehwildpopulation und die Verjüngungssituation im Forst untersucht werden. Eine zweite Fragestellung befasst sich mit der Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Muster der Rehwildaktivität, die die jagdliche Sichtbarkeit und damit jagdliche Effizienz beeinflussen. Beide Betriebe haben ihre forstliche Bewirtschaftungsform bereits vor Jahren auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung mit einem hohen Anteil an Einzelstammnutzung umgestellt. Die großflächig auftretende Naturverjüngung hat zu einer Verbesserung der Habitatparameter Nahrungsverfügbarkeit und Sichtschutz geführt. Aufgrund der geringeren Sichtbarkeit des Rehwildes sinkt der Bejagungserfolg, was die Rehwilddichten stark ansteigen lässt (bis zu 44 Individuen/100ha). Hierdurch ergeben sich auch unterdurchschnittliche Rehwildbretgewichte, die die Erlöse aus dem Jagdbetrieb verringern. Eine Betriebsanalyse ergab, dass die bisher durchgeführte Winterfütterung nicht kostendeckend ist und den Ausgaben hierfür relativ geringe Einnahmen durch Wildbretverkauf oder Abschussvergabe gegenüber stehen. Die Unternehmenspartner streben daher an, die Winterfütterung schrittweise abzubauen und die Rehwilddichte deutlich abzusenken. Im Kerngebiet der Untersuchungsfläche werden im Zuge des Projektes Fütterungen aufgelassen. Zu den Nachbarn der Unternehmenspartner verbleibt ein genügend großer Puffer, der einen Einfluss von dort vorhandenen Fütterungen ausschließen wird und gleichzeitig als Kontrollfläche dient. Zum Einsatz kommen einerseits GPS-Halsbandsender, die die Raum-Zeitnutzung von insgesamt 45 Stück Rehwild über den Verlauf der experimentellen Fütterungseinstellung dokumentieren. Parasitologische Untersuchungen vor und nach der Fütterungseinstellung sollen die möglichen Veränderungen der Wildgesundheit dokumentieren. Eine Kombination aus Kamerafallenmonitoring und einer optimierten Losungszählungsmethode soll die Veränderungen der Rehwilddichte dokumentieren. Im Rahmen der Studie werden die, für die präzise Berechnung entscheidenden Faktoren Zersetzungsgeschwindigkeit und Losungsrate im Freiland erhoben. Um die jagdliche Sichtbarkeit des Rehwilds im Laufe des Jahresverlaufs zu darzustellen und zu analysieren werden 30 neuartige Zeitrafferkameras auf einsehbaren Flächen im Untersuchungsgebiet eingesetzt. Im vorliegenden Projekt werden hochaktuelle Fragestellungen der Rehwildbewirtschaftung mit innovativen Methoden untersucht. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung können zukünftig wesentlich zur Optimierung des Rehwildmanagements in Mitteleuropa beitragen.
- naturnaher Waldbau
- Streifgebeit
- Jagdwirtschaft
- Rehwild
Publikationen
Camera trapping - how to estimate roe deer density using photographic captures
Autoren: Sandfort, R., Dachs, D., Muralt, G., Hackländer, K. Jahr: 2011
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Camera trapping - how to estimate roe deer density using photographic captures
Autoren: Sandfort, R; Dachs, D.; Muralt, G.; Hackländer, K. Jahr: 2012
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Mapping the landscape of fear using time-lapse cameras and GPS telemetry on European roe deer
Autoren: Sandfort, R; Obermair, L; Hackländer, K Jahr: 2013
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Plötzlich unsichtbar
Autoren: Obermair, L; Sandfort, R; Hackländer, K Jahr: 2014
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Damenwahl mit Reiselust - Zum Brunftverhalten des Rehwildes
Autoren: Filli, F; Sandfort, R Jahr: 2014
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Einfluss der Jagd auf die Raumnutzung des Rehwildes
Autoren: Sandfort, R Jahr: 2015
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Einfluss der Jagd auf die Raumnutzung des Rehwildes
Autoren: Sandfort, Robin Jahr: 2015
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Reh, wo bist Du? Forschungsprojekt im steierischen Leoben
Autoren: Sandfort, R Jahr: 2016
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Einfluss der Jagd auf die Raumnutzung des Rehwildes
Autoren: Sandfort, R Jahr: 2017
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Rehwildprojekt Leoben - jagdliche Sichtbarkeit und der Einfluss der Fütterung
Autoren: Sandfort, R Jahr: 2018
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Einfluss der Jagd auf die Raumnutzung des Rehwildes
Autoren: Sandfort, R Jahr: 2019
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Mitarbeiter*innen
Klaus Hackländer
Univ.Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Klaus Hackländer
klaus.hacklaender@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83211
Projektleiter*in
01.12.2011 - 31.12.2015
Robin Sandfort
Robin Sandfort MSc.
robinsandfort@boku.ac.at
Sub-Projektleiter*in
01.12.2011 - 31.12.2015
BOKU Partner
Externe Partner
VetMed, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
Dr. Anna Kübber-Heiss
Partner
Leobener Realgemeinschaft
DI Georg Mattersberger
Partner
Forstbetrieb Kletschach
DI Bertram Blin
Partner