Erfassen und Verstehen von Prozessen in Flusslandschaften mittels innovativer Geodaten

Das Projekt „FlussAu:WOW!“ zielt darauf ab, wichtige Funktionen und Prozesse von Flusslandschaften unter besonderer Berücksichtigung des Fluss-Auen-Bereiches zu erfassen und zu bewerten. Dabei werden verschiedene Kenngrößen ¬- vergleichbar den landscape metrics terrestrischer Ökosystem-Analysen - getestet, die möglichst integrativ den Zustand des Fluss-Auenniveaus abbilden. In Zusammenschau mit biologischen Indikatoren ist zu untersuchen, ob damit ein räumlich und funktionell gesamtheitlicher methodischer Bewertungsansatz mit Schüssel-Kenngrößen entwickelt werden kann. Zentrale Datenbasis für die Analysen bilden neue, hochauflösende Geodaten („LiSA“ – Landinformationssystem Austria), welche kürzlich österreichweit im Rahmen der EU-Aktionslinie GMES (Global Monitoring for Environment and Security) erstellt wurden. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, das Potential dieser harmonisierten Datensätze beispielsweise für Aufgaben des Flussgebietsmanagements sowie für wissenschaftliche Analysen der räumlichen Charakteristika von Flusslandschaften in zwei Testgebieten zu erforschen. Gemeinsam mit SchülerInnen werden Grundlagen und Anforderungen an Geodaten für Fragestellungen des ökologischen Gewässermanagements erarbeitet, die unter fachlicher Anleitung in einen Erhebungsbogen zur räumlichen Erfassung des Flussumlandes übersetzt werden. Die Schüler-/innen wenden nachfolgend diese Kartierungsmethodik in Testgebieten an. Die Ergebnisse werden in qualitative, kausale Modelle eingearbeitet. Die SchülerInnen können mit Hilfe dieser Modelle Simulationen durchführen und mittels Szenarien Entwicklungen von Flusslandschaften darstellen. Dadurch soll das Verständnis der Umweltprozesse in Flusslandschaften bei den SchülerInnen gefördert werden und – gerade auch im Kontext sich ändernder gesellschaftlicher Ansprüche und Nutzungen – zu einem nachhaltigen Umgang mit unseren Gewässerressourcen führen. Begleitend wird während des gesamten Projektes eine Evaluierung der Wirksamkeit unterschiedlicher Methoden der Zusammenarbeit zwischen ForscherInnen und SchülerInnen durchgeführt.