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Anpassung der zukünftigen Baumartenmischung des Wienerwaldes an mögliche Konsequenzen des Klimawandels aufgrund historischer Trockenstressreaktionen, ermittelt anhand von Standorts-, Boden- und Jahrringanalysen - Teilprojekt Jahrringanalyse

Teilprojekt zu: Anpassung der zukünftigen Baumartenmischung des Wienerwaldes an mögliche Konsequenzen des Klimawandels aufgrund historischer Trockenstressreaktionen, ermittelt anhand von Standorts-, Boden- und Jahrringanalysen (WiwaKonKlim)

Projektleitung
Grabner Michael, BOKU Projektleiter/in
Laufzeit:
01.05.2022-30.09.2024
Programm:
Waldfonds - DAFNE 90 - Maßnahme 8
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Mitarbeiter*innen
Beteiligte BOKU-Organisationseinheiten
Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
Gefördert durch
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Stubenring 1, 1010 Wien, Österreich
Abstract
Kenntnisse über die spezifischen Trockenstressreaktionen unserer heimischen Baumarten sind notwendig, um zukünftige klimabedingte Verschiebungen ihrer Verbreitungszonen abzuschätzen. Buche ist die Hauptbaumart des Wienerwaldes, doch reagiert besonders empfindlich auf Bodentrockenheit und hohe Lufttemperaturen. Andere Baumarten wie Eiche, Hainbuche, Lärche, Rot- und Schwarzkiefer, Tanne, Fichte, Douglasie, Robinie und Spitzahorn sind gegenwärtig nur in geringem Ausmaß beigemischt. In diesem Projekt werden dendrochronologische und dendrochemische Analysen sowie ökohydrologische Modelle mit einem weltweit einzigartigen Datensatz (bis zu 97 Buchenbestände) aus Boden- und Blattdaten der Jahre 1984 und 2012 verschnitten.

Weiters werden stabile Isotope Analysen von Kohlenstoff (13C/12C-Verhältnisse) in datieren Jahrringen analysiert, um Trockenstressperioden zu charakterisieren. Geschlossene Schließzellen (Stomata) verursachen eine photosynthetische Diskriminierung von 13CO2, sodass Blätter und datierte Jahrringe durch geringere 13C/12C-Verhältnisse gekennzeichnet sind.

Die Forschungsfragen lauten: i) Wie trockenheitssensitiv ist die Buche im Vergleich zu den anderen vorkommenden Baumarten Eiche, Hainbuche, Lärche, Waldkiefer, Schwarzkiefer, Tanne, Fichte, Douglasie, Robine und Spitzahorn? ii) Welche dendrochemischen Parameter sind am besten geeignet, um die (historischen) Transpirationsraten der zu untersuchenden Baumarten zu schätzen? iii) Wie beeinflussen Standortsfaktoren (Klima, Boden, Lage) die Reihenfolge der baumartenspezifischen Sensibilität? iv) Stimmen die experimentell erhobenen Daten mit den modellierten Bestandeswerten für Widerstand, Erholung und Resilienz bezüglich Bodentrockenheit überein, und wenn ja, sind klimabedingte Änderungen prognostizierbar?

Letztendlich ist es das Ziel, anhand historischer Trockenstressreaktionen der angeführten Baumarten zukünftige Bestockungsziele des Wienerwaldes für verschiedene Klimaszenarien abzuleiten.
Schlagworte
Waldökologie;
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