Agrarbiodiversität in kleinbäuerlichen Hausgärten und Äckern in Osttirol (A) und in Belluno (IT)
Abstract
Das Gebiet der Dolomiten (die Regionen Alto Bellunese und Osttirol) blickt, was den Anbau von weniger bekannten Kulturarten (z.B.: Ackerbohne, Herbstrübe) bzw. selten angebauten Kulturarten (Roggen, Erbse, Mohn, ...) und deren Sorten betrifft, auf eine lange Tradition zurück. Diese Tradition umfasst auch den Anbau von Gewürzkräutern (z.B. Zitronenmelisse) und Obst (z.B. Äpfel, Zwetschken). Die Ackerbohne war die wichtigste Proteinquelle, vor allem in den Regionen, in denen grüne Bohnen nicht angebaut werden konnten. Sie wurde als Zutat für Brot und Suppen verwendet. Die Gewürz- und Heilpflanzen, die Obstbäume und die Gemüsepflanzen haben seit je her eine zentrale Rolle für Ernährung und Gesundheit der Bevölkerung in den Dolomiten gespielt. Das Projektgebiet bietet eine große Vielfalt von Sorten/Ökotypen, insbesondere von Äpfeln, die auf verschiedenen Gebieten mit unterschiedlichen Höhen, Lagen und Neigungen angebaut wurden und von den Familien verzehrt wurden. Grund für diese Vielfalt ist auch die Teilung und Streulage der Grundstücke, die charakteristisch für diese Regionen war. Aufgrund dieser Teilung war das Betreiben großflächiger Landwirtschaft nicht möglich, und dies hat die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft gefördert. Ziel dieses Projektes ist die Bereitstellung von wissenschaftlichen Grundlagen zur Erhaltung der Agrarbiodiversität, sowie zur Bekanntmachung des genetischen und kulturellen Werts der angebauten Pflanzenarten. Methoden des Projektes sind Informations- und Wissensaustausch zur Förderung der Erhaltung und Wiedereinführung einiger traditioneller Kulturarten und deren Sorten in Osttirol, im Pustertal und im Agordino. Geplant sind die Durchführung von gemeinschaftlichen Anbauversuchen, Ausbildungsveranstaltungen zur Wissensvermittlung im Zusammenhang mit den agronomischen, gastronomischen und medizinischen Merkmalen der ausgewählten Arten, sowie die Verbreitung der Informationen zur Vorstellung der Produkte der verloren gegangenen Biodiversität. Ziele: A) Monitoring der Sorten und Verfassen eines Studiendokuments zur Rekonstruktion der Geschichte, der Anbautraditionen und der Verwendung im Nahrungsmittel- und Medizinbereich einiger der wichtigsten Pflanzenarten, die seinerzeit im Gebiet der Gemeinde San Tomaso und im oberen Agordino im Allgemeinen angebaut wurden (Ackerbohnen, Gewürzpflanzen, Pflanzen aus dem Gemüsegarten, Obstpflanzen und insbesondere Apfelbäume). B) Informations-/Schulungskurs zur Präsentation der agronomischen, gastronomischen und medizinischen Merkmale der ermittelten Arten. Verwendung zu Ernährungs- und Heilzwecken (12 Kursstunden für kleine Erzeuger, Hobbygärtner und die Bevölkerung der Projektgebiete). C) Austausch von technischen Informationen mit den Partnern aus Osttirol durch den Besuch von Produktionsstätten in Osttirol mit der Teilnahme von Technikern und Landwirten. D) Gemeinsame Veranstaltung für die Bekanntmachung der Forschung innerhalb von örtlichen Messeveranstaltungen mit der Präsentation von Produkten, die dem Anbau von Arten der Biodiversität entstehen E) Zweisprachige Veröffentlichung der Ergebnisse (Verfassung der Texte, Übersetzung und Druck).
Ethnobotanik Agrarbiodiversität
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