Etablierung einer Gründerpopulation des Huchens (Hucho hucho L.) im Mündungsabschnitt der Traisen – unter besonderer Berücksichtigung von natürlicher Reproduktion und „Homing“.
Abstract
Der Huchen (Hucho hucho L.) ist eine endemische Art des Donaueinzugsgebietes, seine weltweite Verbreitung somit ausschließlich auf das Donau-System (Donau und Zubringer) beschränkt. Der schon ob seiner Größe besonders eindrucksvolle „Donau-Lachs“ ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet hochgradig vom Aussterben bedroht. Der Erhaltungszustand der Huchenbestände wird im aktuellen Bericht der europäischen FFH-Richtlinie insgesamt mit „unfavourable-bad“ eingestuft. Aufgrund seiner hohen Ansprüche an den Lebensraum, das Kontinuum und die Nahrungsverfügbarkeit ist der Huchen auch ein hervorragender Indikator für intakte Fließgewässerstrecken und stellvertretende Schlüsselart („umbrella species“) für andere Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen. Da Österreich im Zentrum der Verbreitung des Huchens liegt, ergibt sich auch eine hohe Verantwortung für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Bestände dieser „Flaggschiffart“. Der im Rahmen des LIFE+ Projekts neu gestaltete Traisen Unterlauf wird dem Huchen zukünftig wieder geeigneten Lebensraum bieten. Die Initiierung einer Gründerpopulation in der Unteren Traisen ist daher übergeordnetes Ziel vorliegenden Projektantrages. In der Traisen liegt aktuell lediglich ein kleiner, auf einzelnen Individuen im Mittellauf basierender Restbestand des Huchens vor. Die Bestanddichte wird derzeit aber keinesfalls dem Status als Leitart der Unteren Traisen gerecht. Entsprechenden Verbesserungen wird durch das beantragte Projekt Rechnung getragen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten sowohl Artenschutzaspekte als auch autoökologische und fischereiwirtschaftliche Fragestellungen: a) Durch Ei- bzw. Jungfischbesatz soll ein adäquater Huchenbestand initiiert werden. b) In weiterer Folge sollen die Habitatwahl der Jungfische, Wanderbewegungen sowie das „Homing-Verhalten“ untersucht werden. c) Durch den Vergleich des Besatzerfolges mit Eiern bzw. Jungfischen sollen schließlich richtungsweisende Strategien für die Etablierung von Huchenpopulationen auch in anderen Gewässern ableitbar werden. Der innovative methodische Ansatz eines Intitialbesatzes mit befruchteten Eiern bei gleichzeitigem Test und Vergleich von Eibesatz mit Jungfischbesatz ist auch aus internationaler Sicht als Pilotprojekt anzusehen. Speziell die dabei erfolgende Untersuchung des „Homing-Verhaltens“ des Huchens ist von herausragendem wissenschaftlichem und ökologischem Interesse.
Schlagworte Huchen Besatz Wiederbesiedlung Homing Traisen Genetik künstliche Laichgruben
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Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Günther Unfer
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Heidrun Ulrike Eichhorn MSc.
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Michael Grohmann MSc.
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01.03.2017 - 31.10.2024
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Karl-Franzens-Universität Graz
Prof. Steven Weiss
Auftragnehmer