Langzeitmonitoring NP Hohe Tauern - Pilotprojekt Großherbivorenmonitoring
Abstract
Die Vegetationssukzession von der Baumgrenze bis zum Gletschervorfeld wird maßgeblich von Pflanzenfressern beeinflusst. Größere Herbivoren, gleich ob Wildtiere (Gämse, Reh, Rothirsch) oder Nutztiere (Rind, Schaf, Ziege) können durch Verbiss, Fegen, Schäle oder Losungsdeposition auf die Vegetation einwirken. Um die Ergebnisse der Gesamtvegetation und insbesondere aus den „permanent plots“ des Langzeitmonitorings sinnvoll interpretieren zu können, sind daher die Lebensraumnutzungen von Herbivoren angebracht. Diese sollte vom Waldrand bis zum Gletschervorfeld (bzw. der „vegetationsfreien Zone“) entlang des Höhengradienten erhoben werden. Zur Bestimmung der Lebensraumnutzung durch wiederkäuende Nutz- und Wildtiere werden im Abstand von 100m entlang des Höhengradienten von der Waldgrenze bis zur vegetationsfreien Zone in jedem Gebiet Zeitrafferkameras (PlotWatcher Pro HD, Day 6 outdoors, Columbus GA, USA) installiert. Diese nehmen während des Tages alle 10 Sekunden ein Bild auf, die Reichweite zur Bestimmung der Herbivoren beträgt ungefähr 100m. Die Kameras werden von Juni bis September aufgestellt, alle 2 Monate müssen die SD-Karten (64GB) und die Batterien (8 AA) ausgewechselt werden (durch NP-Personal). Die Bilder werden von externen Festplatten gespeichert und die Auswertung der Bilder erfolgt halb-automatisiert, sie beträgt pro Kamera und Tag ca. 10 Minuten. Um die Anzahl der fotografierten Individuen auf die Fläche umzurechnen, wird bei der Installation der Kameras die aufgenommene Fläche bestimmt. Wenn der Höhengradient eine Strecke von ca. 1 km ausmacht (ist noch festzulegen), dann werden pro Untersuchungsgebiet ca. 10 Zeitrafferkameras benötigt. Die Zeitrafferkameras werden in den Jahren 2016 und 2017 im Juni aufgestellt, Ende Juli/Anfang August gewartet (Tausch von Batterie und SD-Karten durch NP-Personal) und Ende September abgebaut. Im September beider Jahren erfolgt ein Tätigkeitsbericht inkl. Zwischenabrechnung. Für 2018 ist die Erstellung eines Endberichtes (inkl. Manual) vorgesehen. Die Bilder der Zeitrafferkameras werden bis zur Auswertung auf den externen Festplatten gespeichert und dann im Herbst/Winter ausgewertet. Als Ergebnis werden zeitliche und räumliche Muster der Lebensraumnutzung der großen Herbivoren entlang des Höhengradienten ermittelt. Diese können dann für die Interpretation der Vegetationsentwicklung herangezogen werden. Die Daten werden jährlich zusammengefasst.
Sukzession Gletschervorfeld Alpen Pflanzenfresser Zeitrafferkamera
Publikationen
Langzeitmonitoring von Ökosystemprozessen Synthese der Startphase 2016-2018
Autoren: Körner, C; Tappeiner, U; Newesely, Ch; Wittmann, H; Eberl, T; Kaiser, R; Meyer, E; Grube, M; Mendoza, F; Füreder, L; Niedrist, G; Daim, A; Lieb, G; Kellerer-Pirklbauer, A; Wickham, St; Petermann, J; Berninger, U; Jahr: 2020
Projektbericht
Langfristige Ökosystembeobachtung - Abschlussbericht 2020 Modul 06: Großherbivoren
Autoren: Daim, A; Jahr: 2020
Projektbericht
Long-term monitoring of high-elevation terrestrial and aquatic ecosystems in the Alps - a five-year synthesis
Autoren: Korner, C; Berninger, UG; Daim, A; Eberl, T; Mendoza, FF; Fureder, L; Grube, M; Hainzer, E; Kaiser, R; Meyer, E; Newesely, C; Niedrist, G; Niedrist, GH; Petermann, JS; Seeber, J; Tappeiner, U; Wickham, S Jahr: 2022
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Andreas Daim
Andreas Daim MSc.
andreas.daim@boku.ac.at
Projektleiter*in
21.05.2019 - 01.01.2020
Projektmitarbeiter*in
01.10.2017 - 20.05.2019
Klaus Hackländer
Univ.Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Klaus Hackländer
klaus.hacklaender@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83211
Projektleiter*in
01.10.2017 - 20.05.2019