Szenarien für die Veränderungen von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Agrikulturlandschaften
Abstract
Europäische Kulturlandschaften unterliegen einem tiefgreifenden Wandel, der gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und insbesondere auf Biodiversität und Ökosystemleistungen hat. Derzeit sind keine Konzepte verfügbar, um die sogenannte ökologische Infrastruktur, die zum Schutz der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen notwendig ist, landschaftsspezifisch zu erfassen und zu modellieren und die Resilienz der Ökosysteme unter Einflüssen des Globalen Wandels und einer veränderten Landnutzung zu erhalten. Die Hauptziele von SALBES sind i) Landnutzungstreiber zu identifizieren, ii) Landnutzungsentscheidungen als Folge Stakeholder-basierter Szenarien zu simulieren und iii) die Folgen für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen zu analysieren. In enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern soll auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen (vom Feld zur Landschaft) ein abgestimmtes Set ökonomischer und ökologischer Modelle gekoppelt und angewandt werden. Bestehende generische bio-ökonomische Betriebsmodelle simulieren zukünftige Landnutzungsszenarien auf Grundlage veränderter Rahmenbedingungen, darunter Klimawandel, Marktpreise, Politiken und Agrartechnologien. Darauf bauen Modelle zu Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen auf. Unterschiedliche Rahmenbedingungen sollen anhand von Modellregionen in vier europäischen Ländern repräsentiert werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Stakeholder-Initiativen, insbesondere in der Landwirtschaft, die bereits Schutzprogramme in den landwirtschaftlichen Produktionsprozess implementiert haben. Entscheidende Forschungsaktivitäten werden, unter der Mitwirkung von Interessengruppen, die derzeitige landwirtschaftliche Produktion und zukünftige Optionen analysieren, einschließlich Anpassungen an klimatische Veränderungen und den agrartechnologischen Fortschritt. Die Ergebnisse sollen das Potenzial, aber auch die Grenzen aufzeigen, inwieweit Landwirtschaft die Pflege und den Erhalt von ökologischer Infrastruktur in einer Landschaft leisten kann. Auf verschiedenen Ebenen - von den landwirtschaftlichen Betrieben bis hin zur Politik - sollen die kosteneffizientesten Wege zur Schaffung und zum Erhalt von ökologischen Infrastrukturen erarbeitet werden. Der Ansatz, mittels Stakeholder-Beteiligung Modellkombinationen zu erarbeiten, stellt eine innovative wissenschaftliche Weiterentwicklung dar und soll eine Vielfalt von Biodiversitätsfaktoren und Ökosystemleistungen abdecken, die von landschaftsspezifischer Bedeutung sind. Vor allem die entsprechende Integration landwirtschaftlicher Produktionssysteme spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Die Identifikation von Zielen und Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern, zur Sicherung der nachhaltigen Entwicklung landwirtschaftlich geprägter Kulturlandschaften, ist auch von bedeutendem politischem Interesse.
Szenarien Landschaft Modellierung Biodiversität Ökosystemleistungen
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Martin Schönhart
Dipl.-Ing. Mag. Dr. Martin Schönhart
martin.schoenhart@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73124
BOKU Projektleiter*in
01.04.2019 - 31.12.2022