Integriertes Hochwasserrisikomanagement in Alpinen Gebieten: Beurteilung sektoraler Zusammenhänge, Konflikte and Optionen für Politikkoordination
Abstract
Das Projekt PoCo-FLOOD untersucht die Herausforderungen und Hemmnisse sektoraler Politikkoordination, die sich aus dem gegenwärtigen paradigmatischen Wandel in der Hochwasserpolitik vom Hochwasserschutz zum integrierten Hochwasserrisikomanagement (IFRM) ergeben. Konkret untersucht das Projekt gegenseitige Abhängigkeiten, Konflikte und Optionen für die Politikkoordination zwischen den Sektoren Hochwasserschutz, Wasserkraft (Energie), Landwirtschaft und Raumplanung. Da diese Sektoren sowohl in der Hochwasserprävention als auch in der Hochwasserrisikominderung im alpinen Raum eine fundamentale Rolle spielen, untersucht PoCo-FLOOD in drei vertiefenden Fallstudien die Möglichkeiten und Grenzen der sektoralen Koordination in diesen drei spezifischen Interaktionsfeldern. Der erste Fall ("Hochwasserretention in den Quellgebieten") konzentriert sich auf Speicherkraftwerke in alpinen Einzugsgebieten und die Möglichkeiten bzw. Grenzen koordinierter Maßnahmen zur Minderung von Hochwasserspitzen. Der zweite Fall ("Hochwasserrückhalt auf landwirtschaftlichen Flächen") untersucht die zunehmende Bedeutung der Landwirtschaft für den Hochwasserschutz und die Möglichkeiten und Grenzen koordinierter Maßnahmen, landwirtschaftliche Flächen als Retentionsräume für flussabwärts gelegene Begünstigte bereitzustellen. Der dritte Fall ("Hochwasserschutz und Siedlungsentwicklung") analysiert das wechselseitige Verhältnis zwischen Hochwasserschutzmaßnahmen und Raumordnungspolitiken sowie die Möglichkeiten und Grenzen, durch koordinierte Maßnahmen einen weiteren Anstieg des Schadenspotentials in hochwassergeschützten Gebieten zu verhindern. Durch die eingehende Analyse der drei Interaktionsfelder verfolgt PoCo-FLOOD folgende Ziele: (i) ein besseres Verständnis über die sektoralen Zusammenhänge, die sich aus dem neuen Paradigma des Integrierten Hochwasserrisikomanagements ergeben; (ii) die Schaffung einer Wissens- und Evidenzbasis über die Möglichkeiten und Grenzen von Politikkoordination sowie die Interessenkonflikte, welche einer kohärenteren Hochwasserpolitik entgegen stehen, und (iii) gemeinsam mit Akteuren und Politikvertretern Optionen für eine sektoral koordinierte Hochwasserpolitik zu entwickeln. Das Projekt adressiert diese Ziele durch einen kombinierten Forschungsansatz, der auf interdisziplinärer Forschung und dem Engagement von Entscheidungsträgern und Interessengruppen (Transdisziplinarität) basiert. Das Forschungsteam vereint fünf wissenschaftliche Disziplinen, die für das vorgeschlagene Forschungsthema von großer Relevanz sind: Raumplanung und ländliche Neuordnung, Hydrologie und Wasserwirtschaft, Agrarwissenschaft, Flussmorphologie und Politikwissenschaft). In einer Reihe von Stakeholder-Workshops kombiniert das Projekt Wissen aus verschiedenen Nutzerbereichen mit dem Ziel, politische Entscheidungen zu unterstützen, und adressiert damit das wachsende Bedürfnis nach einer besseren Integration von Wissenschaft und Entscheidungsfindung.
Hochwasserrisko Landnutzungsänderung Hydrologie
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Mathew Herrnegger
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Mathew Herrnegger
mathew.herrnegger@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81618
Projektleiter*in
01.04.2019 - 31.12.2022
Katharina Lebiedzinski
Dipl.-Ing. Katharina Lebiedzinski B.Sc.
Projektmitarbeiter*in
01.04.2019 - 31.12.2020
Gabriel Stecher
Gabriel Stecher MSc.
gabriel.stecher@students.boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81614
Projektmitarbeiter*in
01.04.2019 - 31.12.2022