Variabilität der Grundwasserneubildungsraten in Österreich
Abstract
Schwierigkeiten bei der Erfassung von GW-Neubildungsraten beruhen darauf, dass man Raten nicht messen kann oder Vorhersagen aus hydrologischen Modellen oft auf vereinfachten Annahmen bodenhydraulischer Prozesse beruhen. Letztere sind notwendig aufgrund eingeschränkter Rechenkapazitäten, Herausforderungen des Hochskalierens lokaler Prozesse oder fehlender Daten zu bodenhydraulischen Eigenschaften. Zusätzlich müssen wir anhand von Langzeitdaten besser verstehen, wie sich Modellunsicherheiten auf die Vorhersage auswirken. Deshalb beschäftigen wir uns in diesem Projekt mit einer der wichtigsten Herausforderungen zur Abschätzung der Wasserverfügbarkeit in Gebirgsräumen: der Vorhersage von Grundwasserneubildungsraten, deren Variabilität und Unsicherheiten und mögliche Auswirkungen auf eine nachhaltige Wasser- und Landnutzung. Ziel des Projektes ist, Grundwasserneubildungsraten zu bestimmen, deren zukünftige Änderungen unter Berücksichtigung von Unsicherheiten vorherzusagen, und daraus resultierende Konsequenzen für die Landnutzung und das Wassermanagement für Österreich abzuschätzen. Um diese Ziel zu erreichen, ist die Nutzung von Langzeitdaten von 14 Stationen des österreichischen Programms zum Bodenwassermonitoring vorgesehen. Mit neuen Methoden zur Modellkalibrierung und validierung werden wir für diese Stationen mit bis zu 20jährigen Datenreihen bodenhydraulische Eigenschaften, Grundwasserneubildungsraten und Unsicherheitsbereiche der Parameter bestimmen. Lokale Daten und Prozessinformationen gehen in regional hydrologische Modelle ein, um eine Modellvorhersage bezüglich der Grundwasserneubildung und den damit verbundenen Unsicherheiten zu erhalten. Zusätzlich werden wir über die integrative Analyse mit Hilfe von bio-physikalischen, ökonomischen Modellen Aussagen über den Einfluss von Klima- und sozioökonomischen Änderungen auf die Wasserverfügbarkeit, die Landnutzung und landwirtschaftliche Erträge treffen können. Die Ergebnisse des Projektes sind (1) wissenschaftlich basierte mathematische Modelle für unterschiedliche Skalen, mit denen Wasserflüsse und die Bodenwasserbilanz in Österreich bestimmt werden kann, (2) Karten mit Informationen zu Grundwasserneubildungsraten inklusive der Unsicherheiten für Zukunftsszenarien und (3) Empfehlungen für die nachhaltige Nutzung und das Management von Wasserressourcen. Dadurch lassen sich Gebiete identifizieren, in denen es zukünftig aufgrund sinkender Neubildungsraten zur Herausforderung in der Wasserverfügbarkeit und zu möglichen Folgen für die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft kommen kann.
Grundwasserneubildung Boden Regionalisierung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Karsten Schulz
Univ.Prof. Dipl.Geoökol. Dr.rer.nat. Karsten Schulz
karsten.schulz@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81699
Projektleiter*in
01.07.2019 - 31.05.2023
Hanna Zeitfogel
Dipl.-Ing. Hanna Zeitfogel
hanna.zeitfogel@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81607
Projektmitarbeiter*in
01.07.2019 - 31.05.2023