Bedeutung der zytoplasmatischen Vererbung auf Milch- und Reproduktionsmerkmale beim österreichischen Fleckvieh.
Abstract
Aufgrund der wichtigen zellphysiologischen Funktionen der Mitochondrien, die zumindest zum Teil vom mitochondrialen Genom abhaengen, waere zu erwarten, daß die maternal vererbten, mitochondrialen Gene auch bei der Auspraegung von Leistungsmerkmalen eine Rolle spielen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung lag darin die Bedeutung der zytoplasmatischen Vererbung fuer die oesterreichische Fleckviehpopulation abzuklaeren. Im Rahmen einer Stationsdatenanalyse wurde eine GLS-Schätzung zytoplasmatischer Geneffekte auf Tiermodell-Basis durchgefuehrt. Für keines der untersuchten Milchleistungs- und Reproduktionsmerkmale konnte ein signifikanter Linien-Unterschied (P0.05) gefunden werden. Ein statistisch gut abgesicherter Hinweis auf die Existenz zytoplasmatischer Linieneffekte ergab sich hingegen für das Merkmal Fleischanteil (P = 0.002) und mit Einschraenkung für die Merkmale Anteil wertvoller Teilstücke und Brustumfang. Als Datenbasis für die Felddatenanalyse dienten die Milchleistungskontrollergebnisse des oesterreichischen Fleckviehs. Die Schaetzung der Varianzkomponenten wurde mit einem REML-Ansatz auf Basis eines Tiermodelles vorgenommen. Die geschaetzte zytoplasmatisch bedingte Heritabilitaet schwankte je nach Merkmal zwischen 0.0 und 4.6 %. Bei den Milchleistungsmerkmalen waren nur die geschaetzten Heritabilitaeten für Milchmenge und FCM der 1. Laktation (2.0 bzw. 2.3 %) signifikant waren (alle anderen Schätzwerte £ 0.1 %). Statistisch gut abgesichert sind die geschaetzten Heritabiltaeten für die 1., 2. und 3. Laktation bezueglich Persistenz (3.2, 3.8 bzw. 2.6 %) und Serviceperiode (2.9, 1.8 bzw. 2.3 %) sowie fuer effektive und adjustierte Nutzungsdauer (je 4.6 %).
Schlagworte Rind zytoplasmatische Vererbung Tiermodell Parameterschätzung Fleckvieh
Publikationen
Field data analysis of cytoplasmic inheritance of dairy and fitness-related traits in cattle.
Autoren: Schnitzenlehner, S., Eßl, A. Jahr: 1999
Originalbeitrag in Fachzeitschrift