Studie zum Forschungsbedarf über den Sedimenthaushalt im Rheineinzugsgebiet
Abstract
Aufgrund der intensiven menschlichen Eingriffe auf die Morphologie (Flussbegradigungen, Einengungen und Uferverbauungen) und auf den Sedimenthaushalt (Wehre von Kraftwerken und Sedimententnahmen) änderten sich die Strömung und insbesondere der Sedimenttransport des Rheins dramatisch. Die Maßnahmen bewirkten eine Erhöhung der Sedimenttransportkapazität bei gleichzeitiger Verringerung des Sedimenteintrags, sodass der Rhein eigendynamisch über die Eintiefung der Sohle die Herstellung eines geringeren Sohlengefälles anstrebt. Dieser Zustand würde die Sedimenttransportkapazität in ein Gleichgewicht mit dem verringerten Sedimenteintrag und der Strömung im eingeengten und begradigten Flusslauf bringen. Doch schon seit Jahrzehnten werden negative Konsequenzen dieser Entwicklung deutlich. Diese reichen von der Freilegung von weniger erodierbaren Sedimentschichten, die ein Hindernis für die Schifffahrt darstellen, bis hin zur Unterspülung von Brückenpfeilern, der Absenkung des Grundwasserspiegels und einer Vielfalt an negativen ökologischen Konsequenzen, die eine starke Reduktion der Biodiversität bewirkt. Um die Effizienz von Ausgaben für Gegenmaßnahmen und die damit in Zusammenhang stehenden Monitoring- und Forschungsprogramme zu optimieren, bedarf es eines kohärenten Überblicks über alle Aktivitäten im Rheineinzugsgebiet und über den Wissensstand über den Sedimenthaushalt. Die Ziele des Auftraggebers KHR, der Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes, sind die Erstellung eines kohärenten Überblicks über die Aktivitäten insbesondere betreffend den Sedimenttransport im Rheineinzugsgebiet, die Identifikation von Wissenslücken sowie entsprechende Empfehlungen für ergänzende Monitoringprogramme und für die Eröffnung eines neuen Forschungsprogramms. Das Ergebnis der Studie bildet auch einen wissenschaftlichen Baustein für die Aktivitäten im IKSR, zum Thema Sedimentmanagement, wie vorgesehen im Rhein 2040 Plan des IKSR.
Sedimenthaushalt Hydromorphologie Forschungsbedarf Rhein Monitoring Gegenmaßnahmen
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Mario Klösch
Dipl.-Ing. Dr. Mario Klösch
mario.kloesch@boku.ac.at
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Projektleiter*in
12.10.2020 - 31.12.2021
Helmut Habersack
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c. Helmut Habersack
helmut.habersack@boku.ac.at
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Sub-Projektleiter*in
12.10.2020 - 31.12.2021
Michael Krapesch
Dipl.-Ing. Michael Krapesch
michael.krapesch@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81915
Projektmitarbeiter*in
12.10.2020 - 31.12.2021