Simulating climate change adaptation of land users in three European long-term socio-ecological research platforms: an agent-based modeling approach for 2070
Abstract
Die Anpassung an den Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit der sozial-ökologischen Systeme. Da die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse voraussichtlich zunehmen wird, treten negative Auswirkungen auf Ökosysteme, menschliches Wohlergehen und wirtschaftlichen Wohlstand in immer größerem Ausmaß auf. Die Anfälligkeit des Agrarsektors für den Klimawandel ist besonders hoch, und die Notwendigkeit, entsprechend zu handeln, wird von wichtigen internationalen Gremien seit langem anerkannt. Obwohl viele Länder inzwischen Anpassungsmaßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen haben, gibt es bisher nur wenige Belege für eine tatsächliche Verringerung des Klimarisikos. Die Wirksamkeit der Anpassung hängt von der lokalen Kontextualisierung der Maßnahmen und der Einbindung in die lokale langfristige politische Agenda ab, da sich one-size-fits-all policies zunehmend als unzureichend erweisen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, das Verhalten der einzelnen Landnutzer in ihrem spezifischen sozio-ökologischen Kontext zu verstehen, da dies der Schlüssel zur Steigerung der Wirksamkeit von Anpassungsstrategien ist. Daher ist die Erforschung der regional eingebetteten Entscheidungsprozesse von Landnutzern und ihrer Interdependenzen über räumliche und zeitliche Skalen hinweg von zentraler Bedeutung für die Entwicklung einer nachhaltigen Landnutzungspolitik und die kohärente Steuerung der Anpassung an den Klimawandel. Dazu gehört die systematische Identifizierung und Bewertung von Triebkräften für Landnutzungsänderungen, die sich aus intrinsischen Motivationen und kognitiven Prozessen (wie Einstellung oder Kultur) sowie aus ökologischen, sozioökonomischen und politischen Rahmenbedingungen (wie Betriebsstruktur, Klima oder Subventionssystem) ergeben. Die übergreifenden wissenschaftlichen Ziele dieses Projektes sind daher (a) die Förderung des Verständnisses und der Bewertung des Entscheidungs- und Anpassungsverhaltens von Landnutzern an den Klimawandel in unterschiedlichen regionalen Kontexten, (b) die Entwicklung eines neuen agentenbasierten Modellierungsansatzes zur standortübergreifenden Untersuchung der mittel- bis langfristigen Auswirkungen biophysikalischer und sozialer Rahmenbedingungen, die diesen Entscheidungsprozessen zugrunde liegen, und (c) die Berechnung von Szenarien des Landnutzungswandels und die Untersuchung der räumlichen Muster und der zeitlichen Dynamik, die sich aus bestimmten kontrafaktischen Szenarien ergeben.
agentenbasierte Modellierung Landwirtschaft Klimawandelanpassung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Bastian Bertsch-Hörmann
Mag. Bastian Bertsch-Hörmann
bastian.bertsch-hoermann@boku.ac.at
Projektleiter*in
29.09.2023 - 30.11.2025
Projektmitarbeiter*in
01.12.2022 - 28.09.2023
Veronika Gaube
Mag.rer.nat. Dr.phil. Veronika Gaube
veronika.gaube@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73721
Projektleiter*in
01.12.2022 - 28.09.2023