Auswirkungen konservierender Bodenbearbeitungsmaßnahmen auf das Auftreten von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen, Nützlinge und Beikräutern in österreichischen Fruchtfolgesystemen.
Abstract
In den Jahren 1999 bis 2001 wurden verschiedene konventionelle und konservierende Bodenbearbeitungsvarianten im Trockengebiet Ostösterreichs und in den niederschlagsreicheren Gebieten Nieder- und Oberösterreichs auf ihre Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit in unterschiedlichen Fruchtfolgekulturen untersucht. Im Zentrum standen Untersuchungen zur Entwicklung von Phoma lingam und Ceutorynchus spp. bei Raps, Sclerotinia sclerotiorum und Botrytis cinerea bei Sonnenblume, Bakteriosen und Virosen bei Sojabohne, Peronospora schachtii, Cercospora beticola, Erysiphe betae und Uromyces betae bei Zuckerrübe, Oulema spp., Pseudocercosporella herpotrichoides, Blumeria graminis, Schwärzepilze und Fusarium spp. bei Winterweizen sowie Ustilago maydis, Ostrinia nubilalis und Fusarium spp. bei Körnermais. Unter den Bedingungen der Versuchsjahre - überdurchschnittlich warme, niederschlagsarme Witterung und dadurch bedingt nur mäßigen Befallsdruck durch phytopathogene Krankheitserreger - konnte kein signifikanter Einfluss der Bodenbearbeitung auf oben genannte Pathogene bzw. Schädlinge festgestellt werden. Unabhängig von der Bodenbearbeitung zeigte sich auch die Kontamination von Winterweizen- und Körnermaisproben mit dem Mykotoxin Desoxynivalenol. Erhebungen zum Einfluß der Bodenbearbeitung auf den Besatz mit Feldmäusen (Microtus arvalis) wurden nur an einem Standort durchgeführt. Sie ergaben den höchsten Besatz bei Direktsaat, den geringsten bei den Pflugvarianten. Zusätzlich dürften auch die Kulturpflanzen das Auftreten dieser Kleinsäuger, die in allen drei Versuchsjahren keine größeren Schäden verursachten, beeinflussen. Die Untersuchungen zeigten, dass verschiedene Beikrautarten +/- ausgeprägt auf eine Verringerung der Bearbeitungsintensität reagieren. An Bedeutung gewinnen mehrjährige Beikrautarten und zum Teil einjährig monokotyle Arten, auch unter den einjährig breitblättrigen Beikräutern reagieren einige Arten besonders deutlich auf eine Verringerung der Bodenbearbeitungsintensität. Regionsspezifisch ist das Einwandern bestimmter Wildpflanzenarten von Ruderalflächen in Felder zu beobachten. In Laufkäferstudien zur Evaluierung der Nutzarthropoden wurde unabhängig vom Bodenbearbeitungsverfahren, dem Aufsammlungsjahr und der Kultur der Frühjahrsbrüter Poecilus cupreus als Leitart identifiziert. Bei Direktsaat waren signifikant mehr Laufkäferarten und mehr Individuen der dominanten Arten zu finden als bei den anderen Bodenbearbeitungsverfahren. Ebenso zeigte sich ein Trend zu einer größeren Artendiversität in der Direktsaatvariante im Vergleich zu den anderen Bodenbearbeitungsverfahren. In Angemessenheit zur Projektdauer sind die Ergebnisse geeignet, die unterschiedlichen Bodenbearbeitungsvarianten unter den Voraussetzungen der Versuchsjahre, d.h. überdurchschnittlich trockene Witterungsbedingungen und geringer Befallsdruck, zu beurteilen. Die Auswirkungen unterschiedlicher Bodenbearbeitungssysteme können hingegen nur in Langzeitversuchen abgeklärt werden.
Pflanzenkrankheiten Schädling Kräuter Bodenbearbeitung Nützling
Publikationen
Weniger Bodenbearbeitung = mehr Pflanzenschutz?
Autoren: Steinkellner, S Jahr: 2001
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Artenspektrum und Aktivitätsdichte der Laufkäfer (Coleoptera, Carabidae) bei konventioneller und konservierender Bodenbearbeitung.
Autoren: Grabenweger, G., Lawson-Balagbo, E. und Schausberger, P. Jahr: 2002
Projektbericht
Unkrautbekämpfung bei Minimalbodenbearbeitung.
Autoren: Glauninger, J Jahr: 2002
Populärwissenschaftlicher Beitrag
Untersuchungen zur Beikrautflora und zu ausgewählten Pflanzenschutzproblemen bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung
Autoren: Glauninger, J., Langer, I., Shala-Mayrhofer, V., Lanzer, B., Liebhard, P. Jahr: 2002
Projektbericht
Occurence of Fusarium spp. in soil under different tillage systems
Autoren: Steinkellner, S., Langer, I. Jahr: 2003
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Phytopathologische Aspekte der Bodenbearbeitung im Feucht- und Trockengebiet
Autoren: Steinkellner, S., Shala-Mayrhofer, V., Langer, I. Jahr: 2002
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Artenspektrum und Aktivitätsdichte epigäischer Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) in Sojabohne und Zuckerrübe bei konventioneller und konservierender Bodenbearbeitung.
Autoren: Lawson-Balagbo, E., Grabenweger, G. und Schausberger, P. Jahr: 2003
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Auswirkungen konservierender Bodenbearbeitungsmaßnahmen auf das Auftreten von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und Beikräutern in Österreichischen Fruchtfolgesystemen
Autoren: Siegrid Steinkellner, Johann Glauninger, Ingrid Langer, Vitore Shala-Mayrhofer, Peter Liebhard, Peter Schausberger, Giselher Grabenweger, Barbara Lanzer, Emil Lawson-Balangbo Jahr: 2002
Projektbericht
Mitarbeiter*innen
Siegrid Steinkellner
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Siegrid Steinkellner
siegrid.steinkellner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-95001, 95301, 95302
Projektleiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
Johann Glauninger
Ao.Univ.Prof.i.R. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Johann Glauninger
johann.glauninger@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
Giselher Grabenweger
Mag.rer.nat. Giselher Grabenweger
Projektmitarbeiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
Peter Liebhard
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Peter Liebhard
peter.liebhard@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
Vitore Shala-Mayrhofer
Dipl.-Ing. Dr. Vitore Shala-Mayrhofer
Projektmitarbeiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
Helmut Wagentristl
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Helmut Wagentristl
helmut.wagentristl@boku.ac.at
Tel: +43 2249 2302-14; +43 1 47654-95501
Projektmitarbeiter*in
12.11.1999 - 12.04.2002
BOKU Partner
Externe Partner
LAKO (Landwirtschaftliche Koordinationsstelle für Bildung und Forschung)_x000D_der Niederösterreichischen Landesregierung _x000D__x000D__x000D_
keiner
Partner
Dipl.-Ing. Dr. Alfred Schreiberhuber
keiner
Partner
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
keiner
Partner