Emissions-Inventur Landwirtschaft für Österreich für den Teilbereich Manure Management
Abstract
Die verbesserte Emissionsinventur für CH4-, N2O und NH3-Emisionen aus dem Bereich "Landwirtschaft" wurde in Zusammenarbeit mit einem Projektteam der ARC Seibersdorf research GmbH erstellt. Dieses Team bearbeitete die Teilbereiche "Enteric fermentation", "Agricultural soils" und "Indirect N2O emissions from agricultural activities". Das ILUET erstellte die Inventur für den Bereich "Wirtschaftsdüngermanagement" für die Jahre 1980 bis 2001. Die Vorgehensweise bei der Berechnung und Darstellung der Ergebnisse orientierte sich an international anerkannten Methoden: IPCC-Guidelines für CH4- und N2O-Emissionen und CORINAIR für NH3-Emissionen. Zusätzlich wurden Unsicherheiten der Emissionsangaben quantifiziert. Grundlage dieser Quantifizierung war das Kapitel 6 des IPCC-Handbuches "Good Practice Guidance and Uncertainty Management in National Greenhouse Gas Inventories". Die Berechnungen erlauben neben der Abschätzung der tatsächlichen Emissionen auch die Darstellung des Einflusses der Bewirtschaftungsform. Von besonderer Bedeutung ist hier die Umstellung von intensiver Landbewirtschaftung auf mehr extensive Formen der Landbewirtschaftung wie beispielsweise dem biologischen Landbau. Diese Umstellung kann Auswirkungen auf den Umfang von Emissionen während der Wirtschaftsdüngerlagerung haben. Im biologischen Landbau spielen tiergerechte Haltungssysteme eine bedeutende Rolle. Diese beinhalten meist die Verwendung von Stroh, mitunter auch eine Umstellung von Flüssigmist auf Festmist. Die extensivere Fütterung der Tiere verändert die Zusammensetzung der Wirtschaftsdünger. Der Stickstoffgehalt im Wirtschaftsdünger sinkt. Dadurch reduziert sich das Potential für NH3- und N2O-Emissionen. So weit als möglich wurden die Emissionen mit für Österreich typischen Emissionsfaktoren und "Activity Data" berechnet. Sollten keine österreich-spezifischen Daten verfügbar sein, so wurde auf internationale Vereinbarungen zurückgegriffen. Die Studie widmet der Option "Biogaserzeugung" besondere Aufmerksamkeit. Biogas ist ein regenerativer Energieträger. Es wird im Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt. Biogaserzeugung verhindert nicht nur während der Wirtschaftsdüngerlagerung das unkontrollierte Entweichen von Methan in die Atmosphäre, sondern reduziert auch CO2-Emissionen, die aus der Verbrennung fossiler Energieträger resultieren. Möglichkeiten zur Verbesserung der Emissionsinventur werden detailliert beschrieben. Die Futteraufnahme von Rindern und Schweinen ist eine wichtige Input-Größe zur Berechnung der Emissionen. Wissenslücken bestehen besonders bei der Zusammensetzung biologischer Futterrationen. Methanemissionen aus Wirtschaftsdüngern werden mit Hilfe des maximalen Methanbildungsvermögens (B0-Wert) und des Methanumwandlungsfaktors (MCF) berechnet. Beide Faktoren sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Datenqualität muß durch Versuche in Labor und Praxis verbessert werden. Gleiches gilt für N2O-Emissionsfaktoren. Bei der Berechnung von Ammoniakemissionen aus Stallungen wird derzeit nur in Fest- und Flüssigmistsysteme unterschieden. Besonders in der Schweinehaltung gibt es jedoch innerhalb dieser beiden Gruppierungen deutliche Unterschiede in den Ammoniakemissionen. Es ist demnach ungenau, alle Flüssigmistsysteme bzw. alle Festmistsysteme mit einem einheitlichen Emissionsfaktor zu belegen. Man weiß sehr wenig über die Verteilung der Wirtschaftsdüngersysteme in Österreich. Es ist essentiel wichtig, mittels einer Fragebogenaktion festzustellen, in welchen Haltungssystemen Rinder und Schweine in Österreich gehalten werden und wie die Wirtschaftsdünger behandelt werden. Nur so kann die Genauigkeit der Inventur verbessert werden. Auch der Nachweis von emissionsmindernden Maßnahmen kann nur dann erfolgen, wenn der Kenntnisstand über die Wirtschaftsdüngersysteme verbessert wird. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
NH3, N2O, CH4 Klimaschutz Kyoto Protokoll CORINAIR Wirtschaftsdüngermanagement
Publikationen
Endbericht "Emission Inventory for the Agricultural Sector in Austria - Manure Management"
Autoren: Amon, B.; Hopfner-Sixt, K. und Amon T. Jahr: 2002
Projektbericht
Anforderungen an eine verbesserte Emissionsinventur für Österreich
Autoren: Amon, B., Amon, T., Boxberger, J. Jahr: 2002
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Monitoring of energy crop digestion in Austria.
Autoren: Hopfner-Sixt, K., Amon, T., Milovanovic, D., Amon, B. Jahr: 2006
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
European Biogas Initiative to improve the yield of agricultural biogas plants (EU-Agro Biogas).
Autoren: Amon, T., Amon, B., Machmüller, A., Hopfner-Sixt K., Kryvoruchko V., Bodiroza, V. Jahr: 2006
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Assessment of manure management systems in Austria and improvement of the emission inventory
Autoren: Amon, B., Fröhlich, M., Amon, T. Jahr: 2007
Originalbeitrag in Sammelwerk
Mitarbeiter*innen
Barbara Amon
Priv.-Doz. Dr. Barbara Amon
barbara.amon@boku.ac.at
Projektleiter*in
01.10.2001 - 30.04.2002
Katharina Hopfner-Sixt
Dipl.-Ing. Dr. Katharina Hopfner-Sixt
Projektmitarbeiter*in
01.10.2001 - 30.04.2002
BOKU Partner
Externe Partner
Umweltbundesamt
keiner
Koordinator
Austrian systems research GmbH, Umweltplanung
Dr. Rudolf Orthofer
Partner