WLS Report 56-1: Monitoring Lattenbach: Grundlagen für die Murenprognose, Errichtung von Messsystemen und Ereignisdokumentation, im Auftrag der WLV Gbltg. Oberes Inntal
Abstract
Im Einzugsgebiet des Lattenbaches verläuft die tektonische Grenze zwischen Silvrettakristallin und den Nördlichen Kalkalpen, wodurch großräumige Massenbewegungen auftreten. Die intensive mechanische Beanspruchung der Gesteine und das vorherrschende hangparallele Einfallen der Schichten begünstigen Hangbewegungen, die im Lattenbach zu umfangreichen Feststoffverlagerungsprozessen führen. Der Lattenbach erodiert den Hangfuß der in Bewegung befindlichen Einhänge, sodass ständig mit hohen Feststoffeinträgen zu rechnen ist. Dies äußert sich in häufig auftretenden viskosen Murgängen. Der dicht besiedelte Unterlaufbereich schließt direkt an die Lattenbachschlucht an. Zahlreiche Gebäude der Gemeinde Pians sind in diesem Bereich durch Murereignisse bei einer Verklausung des Brückendurchlasses der alten Bundesstraßenbrücke (B171) bzw. bei Überbordung des Gerinnes aufgrund der zu geringen Transportleistung des Gerinnes gefährdet. Muren stauten schon öfter den Vorfluter (Sanna) zurück, wodurch die Gebäude am flussaufwärtigen Sannaufer überschwemmt wurden. Die Verbauungen konnten dies nur zum Teil bzw. nicht immer verhindern. Ziel des Projektes ist Errichtung eines Monitorings zur Messung der Niederschläge und Abflussmengen viskoser Muren, die mit rheologischen Parametern und Ereignisdokumentationen ergänzt werden. Die auslösenden Niederschlagshöhen und Intensitäten sollen ermittelt und damit Grenzwerte für die Murenauslösung bestimmt werden. Das Monitoring soll als Teil eines umfassenden Schutzkonzeptes die Grundlagen für die Risikoanalyse und eine allenfalls notwendige Murenprognose im Rahmen eines Risikomanagements schaffen. Die Datengrundlagen sind eine Voraussetzung für die Murenprognose, die bei einem Extremereignis zur Warnung und Evakuierung am Unterlauf eingesetzt werden kann. Das Monitoring soll langfristig, d.h. über den Projektszeitraum hinweg betrieben werden, um umfassende Datengrundlagen über die Beziehungen zwischen Niederschlag, Murenintitation und Ereignisablauf zu erhalten.
Murenwarnsystem
Publikationen
Mitarbeiter*Innen
Johannes Hübl
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Johannes Hübl
johannes.huebl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-87111
Projektleiter*in
17.08.2001 - 31.12.2003
Roland Kaitna
Assoc. Prof. Dr. Roland Kaitna
roland.kaitna@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-87113
Projektmitarbeiter*in
17.08.2001 - 31.12.2003
BOKU Partner
Externe Partner
Fa. Sommer
keiner
Koordinator
WLV Gebietsbauleitung Oberes Inntal
keiner
Partner
Lawinenwarnddienst Tirol, 6020 Innbruck, Herrengasse 1-3
keiner
Partner
Hydrograph. Dienst Innsbruck, 6020 Innstbruck, Herrengasse 1-3
keiner
Partner
Technisches Büro Gschwendtner
keiner
Partner