CHRISTIAN DOPPLER LABOR für Mykotoxinforschung Mod. ROMER
Abstract
Mykotoxine sind toxische Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die direkt auf Nutzpflanzen wie z.B. Getreide oder auch während der Lagerung gebildet werden. Die Kontamination von Getreide und Getreideprodukten mit Mykotoxinen kann zu Nahrungsmittelvergiftungen bei Menschen aber vor allem bei Nutztieren führen. Um derartige Ereignisse zu verhindern sind effiziente Analysenmethoden gefragt, bei denen die Pilzmetaboliten identifiziert und quantitativ erfaßt werden. Gleichzeitig wird ein biologischer Abbau der Mykotoxine vor allem in Futtermitteln angestrebt. Derartige Entgiftung mit Hilfe von Mikroorganismen wird in Form von Zusatzstoffen für Futtermitteln zunehmend eingesetzt, um den Gehalt an Mykotoxinen zu verringern. Die Identifikation der dabei durch Konjugation oder Transformation entstehenden Abbauprodukte ist ein elementarer Teil bei der Entwicklung von Futtermittelzusätzen, dem Hauptforschungsgebiet des industriellen Partners. Daher ist auch die Aufklärung des mikrobiellen Abbauweges bei der Entgiftung der Fumonisine FB1, FB2 und Zearalenon einer der zentralen Punkte des Christian Doppler Labors. Die Metaboliten werden dabei mittels Flüssigchromatographie gekoppelt mit einem Massenspektrometer (LC-API-MS/MS, QTrap mit ESI und APCI, Applied Biosystems) identifiziert, charakterisiert und quantifiziert. Zusätzlich werden die Konjugations- und Transformationsmechanismen der Fumonisine und Deoxynivelenol in Pflanzenzellkulturen untersucht. Ein weiteres Hauptforschungsgebiet dieses Projektes ist die Entwicklung neuer Analysenmethoden für den Nachweis von Trichothecenen, Fumonisinen und Zearalenon. Neue molekular geprägte Polymere, Immunofiltration und neue Typen von Sol-Gel Säulen auf der Basis von Eidotter-Antikörpern sollen dabei zum Einsatz kommen. Weiters soll auch eine neue und exakte Analysenmethode (LC-MS-MS) entwickelt werden, die eine simultane Bestimmung verschiedenster Mykotoxine erlaubt. Das Forschungsprogramm des Christian Doppler Labors für Mykotoxinforschung hat eine Laufzeit von 7 Jahren. Die dabei erzielten Ergebnisse werden eine ausgezeichnete Basis für die Weiterentwicklung von Futtermittelzusätzen darstellen, die zur mikrobiellen Entgiftung von Myktoxinen eingesetzt werden. Zusätzlich werden neue Möglichkeiten für schnelle und genaue Kontrolle von Mykotoxinen und ihrer Konjugations- und Transformationsprodukte geschaffen.
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Rudolf Krska
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Rudolf Krska
rudolf.krska@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-97301, 97302
Projektleiter*in
01.12.2002 - 31.12.2004
Gerhard Buttinger
Mag. Gerhard Buttinger
gerhard.buttinger@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.12.2002 - 31.12.2004
Elisavet Kunz-Vekiru
Dipl.-Ing. Dr. Elisavet Kunz-Vekiru
Sub-Projektleiter*in
01.12.2002 - 31.12.2004