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DIVVA - Dynamisch gesteuertes System zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität und Verkehrssicherheit bei Fahrstreifenreduktion auf Autobahnen

Projektleitung
Sammer Gerd, Projektleiter/in
Laufzeit:
01.09.2004-28.02.2007
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Projektpartner*innen
Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, Österreich.
Funktion des Projektpartners: Partner
Kuratorium für Verkehrssicherheit, Inst.f.Verkehrstechnik und Unfallstatistik, Österreich.
Funktion des Projektpartners: Partner
Mitarbeiter*innen
Mensik Karl, Sub-Projektleiter/in (bis 31.08.2008)
Berger Wolfgang Josef, Projektmitarbeiter/in
Hössinger Reinhard, Projektmitarbeiter/in
Pecharda Christian, Projektmitarbeiter/in (bis 31.05.2005)
Grafl Wolfgang, Projektmitarbeiter/in (bis 31.12.2007)
Beteiligte BOKU-Organisationseinheiten
Institut für Verkehrswesen
Gefördert durch
Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, Rotenturmstraße 5-9, 1011 Wien, Österreich
ERP Fonds, Renngasse 5, 1010 Wien, Österreich
Abstract
Das Projekt DIVVA – "Dynamisch gesteuertes System zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität und Verkehrssicherheit bei Fahrstreifenreduktion auf Autobahnen" baut auf den Ergebnissen des Machbarkeitskonzepts EVA – "Verkehrstelematisch gesteuerte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität bei baustellenbedingter Fahrstreifensubtraktion auf Autobahnen" – auf.
In DIVVA wurde eine verkehrstelematische Anlage entwickelt und erprobt. Die Anlage beeinflusst den Verkehrsfluss bei Fahrstreifensperren auf Autobahnen. Dies erfolgt mittels Wechselverkehrszeichen, welche in Abhängigkeit von der aktuellen Verkehrssituation telematisch gesteuert werden. Die wesentlichsten Aspekte der DIVVA-Anlage sind die Beeinflussung der Fahrstreifenwahl und des Verflechtungsverhaltens sowie die dynamische Steuerung eines flexiblen Geschwindigkeitstrichters.
In der ersten Projektphase wurden für diese Steueralgorithmen entwickelt und Steuergrößen definiert. Aus den im Vorprojekt entwickelten Varianten der Verkehrszeichen wurden, anhand der Ergebnisse von interaktiven Vertiefungsinterviews, die am besten geeigneten für die Erprobung im Praxistest ausgewählt.
Die zweite Projektphase umfasst die Durchführung des Praxistests und die Evaluierung der Wirkung der DIVVA-Anlage auf Verkehrsflussqualität und Verkehrssicherheit. Bei niedriger Verkehrsstärke und hoher Geschwindigkeit sollen die Lenker, wie sonst üblich den Fahrstreifen früh wechseln. Bei hoher Verkehrsstärke werden die Lenker aufgefordert, den Fahrstreifen spät zu wechseln und das Reißverschlusssystem anzuwenden. Der Geschwindigkeitstrichter verändert sich in Abhängigkeit der Staulänge und verhindert, dass Lenker mit hoher Geschwindigkeit auf den Stau auffahren.
Die Evaluierung des Praxistests zeigt, dass die DIVVA-Anlage geeignet ist, das Fahrverhalten in der beabsichtigten Weise zu beeinflussen. Es kommt zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Verflechtungsbereichs und einer Verbesserung der Verkehrssicherheit. Im Sinne einer weiteren Verbesserung der Anlagewirkung werden einige geringfügige Modifikationen der DIVVA-Anlage vorgeschlagen.
Aus der Erhöhung der Leistungsfähigkeit resultiert eine Reduktion von Zeitverlusten der Fahrzeuginsassen und der Schadstoffemissionen. Der so erzielbare Nutzen hängt stark von Ausmaß und Dauer der Überlastung am konkreten Einsatzort der Anlage ab. Der Nutzen, der sich aus der Verbesserung der Verkehrssicherheit ergibt, ist aufgrund der hohen Zufälligkeit des Unfallgeschehens nur schwer quantifizierbar, grundsätzlich aber als gegeben zu erachten.
Die Kosten-Nutzen-Abschätzung für die erwartete Lebensdauer der Anlage zeigt auch ohne monetäre Bewertung der Verkehrssicherheitsaspekte ein positives Bild, hängt aber aus den oben genannten Gründen stark von Lage und Dauer der zukünftigen Autobahnbaustellen ab.
Schlagworte
Verkehrstechnik;
Autobahn; Baustelle; Telematik; Verkehrsflussoptimierung;
Publikationen

Mensik K., Nussbaumer C., Greiner T. et al. (2007): DIVVA – Dynamisches System zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität und Verkehrssicherheit bei Fahrstreifenreduktion auf Autobahnen. Institut für Verkehrswesen, Bericht 4/2007, Universität für Bodenkultur Wien.

Forschungsbericht im Auftrag von BMVIT und ASFINAG

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