Energieholzlogistik Kärnten
Abstract
Die Förderung der Stromerzeugung aus fester Biomasse durch das Ökostromgesetz 2002 hat einen Boom bei der Errichtung von Kraft-Wärme-Kopplungen ausgelöst. Im Zuge der Planung von "Großanlagen", welche einen hohen Bedarf an Brennstoff benötigen, stellt sich die Frage wie und wie viel Energieholz aus dem Wald bereitgestellt werden kann. Diese Studie zeigt an Hand der Region Mittelkärnten, welches Potenzial im Wald vorhanden ist und als nutzbar gesehen wird. In Summe ergeben sich über die Aufkommensarten minderwertige Qualitäten inklusive schwacher Dimensionen, Wipfel- und Astmaterial sowie Laubholz ca. 330.000 Festmeter pro Jahr bzw. 2,3 fmR pro Hektar und Jahr. Es wird geschätzt das 60 % davon nutzbar sind. Die Schätzung beruht auf den Stichprobendaten der Österreichischen Waldinventur, wobei die Berechnung punktweise erfolgte. Sensible Standorte wurden bei der Nutzung von Ast- und Wipfelmaterial ausgeschlossen. Die durchgeführte Datenerhebung bei den Heizwerken ergab einen Bedarf von 70.000 Schüttraummeter Waldhackgut pro Jahr. Der geplante Ausbau würde die Nachfrage auf ca. 300.000 Schüttraummeter ansteigen lassen. Das größte in Planung befindliche Werk würde alleine 2/3 dieser Menge benötigen. Der steigende Bedarf stellt hohe Anforderungen an die Bereitstellung. Bisher wurden die Werke meist direkt beliefert und das Energieholz beim Werk gehackt. Um eine kontinuierliche Versorgung durch die Forstwirtschaft sicherzustellen bedarf es einerseits optimierter Verfahren und andererseits geeigneter Zwischenlager. Die durchgeführten Fallstudien und Kalkulationen zeigen auf, wo die Probleme liegen. So wirken sich ein hoher Wassergehalt und eine geringe Ladedichte besonders negativ auf die Transportkosten aus. Geschlossene Arbeitsketten erfordern ein hohes Ausmaß an Organisation, da Standzeiten des Hackers hohe Kosten verursachen. Hier stellt das System Schüttgut-Lkw mit Ladekran eine Alternative dar. Die Unabhängigkeit des Transportes vom Hacken erleichtert die Organisation und erhöht die Flexibilität. Eine reine Optimierung der Verfahren reicht bei weitem nicht aus, vielmehr muss die gesamte Versorgung in einer Region optimiert werden. Um den Akteuren eine Entscheidungshilfe zu geben, wurden optimierte Szenarien der Versorgung von Heizwerken unter Einbeziehung von möglichen Zwischenlagerplätzen in der Region erstellt. Die Szenarien wurden auf Basis einer Routenoptimierung mit Hilfe einer geografischen Informationssystems (GIS) und einer anschließenden linearen Programmierung entworfen. Als Ergebnis stehen für jedes Heizwerk und jeden Lagerplatz Kosten für Transport und Hacken zur Verfügung.
Publikationen
Regionale Energieholzlogistik Mittelkärnten
Autoren: Kanzian, C., Holzleitner, F., Kindermann, G., Stampfer, K. Jahr: 2006
Projektbericht
Regional Energy Wood Logistics - Optimizing Local Fuel Supply
Autoren: Kanzian, C; Holzleitner, F; Stampfer, K; Ashton, S Jahr: 2009
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Karl Stampfer
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Karl Stampfer
karl.stampfer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91001, 91501, 91511
Projektleiter*in
01.01.2005 - 31.03.2006
Franz Holzleitner
Dipl.-Ing. Dr. Franz Holzleitner
franz.holzleitner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91522
Projektmitarbeiter*in
01.01.2005 - 31.03.2006
Christian Kanzian
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Christian Kanzian
christian.kanzian@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91515
Projektmitarbeiter*in
01.01.2005 - 31.03.2006