Evaluierung der Abgrenzung landwirtschaftlicher Vorrangzonen in Regionalen Entwicklungsprogrammen der Steiermark
Abstract
Landwirtschaftliche Vorrangzonen sind ein zentraler Inhalt regionaler Entwicklungsprogramme in der Steiermark. Sie werden mit der Zielsetzung ausgewiesen, die vielfältigen räumlichen Funkti-onen der Landwirtschaft langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Erfüllung dieser Funk-tionen durch die Landwirtschaft ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Entwick-lung ländlicher Räume. Um Leistungen, wie Landschaftspflege, Raumgliederung oder Schutz vor Naturgefahren, erbringen zu können, benötigt die Landwirtschaft stabile Produktionsgrundlagen in Form einer langfristig verfügbaren Flächenbasis. Die landwirtschaftlichen Vorrangzonen sind demgemäß von konkurrierenden Nutzungen, wie Baulandausweisungen und Sondernutzungen im Freiland freizuhalten. Die Beurteilung der landwirtschaftlichen Standorteignung als Grundlage für die Abgrenzung landwirtschaftlicher Vorrangzonen erfolgt in der Steiermark mithilfe eines GIS-basierten Modells. Mangels flächendeckender digitaler Verfügbarkeit der Bodenschätzungsdaten fand die Boden-qualität in diesem Modell bisher keine Berücksichtigung. Die Bodenklimazahlen als grundstücks-bezogene Ergebnisse der Finanzbodenschätzung sind aber nunmehr auf Katastergrundlage auch in digitaler Form flächendeckend vorhanden. Gegenstand dieser Studie ist die Integration dieser neuen Datengrundlage in das bestehende GIS-Modell sowie eine Evaluation ihrer Auswirkung auf die Abgrenzung der landwirtschaftlichen Vorrangzonen. Die Bodenqualität als zusätzlicher Indikator soll die Bewertung der landwirtschaft-lichen Standorteignung auf eine breitere Basis stellen und die Argumentation der landwirtschaftli-chen Vorrangzonen als für die Entwicklung des ländlichen Raums bedeutsames Flächensiche-rungsinstrument erleichtern. Eine Einbeziehung der Bodenklimazahl erfordert neben Überlegun-gen für eine optimale räumliche Auflösung dieses Indikators v.a. eine inhaltliche und technische Adaptierung des Bewertungsmodells sowie eine Neugewichtung aller verwendeten Indikatoren. Die Operationalisierung des adaptierten Bewertungsmodells erfolgt anhand von zwei vom Auf-traggeber ausgewählten Testregionen: Bezirk Leibnitz mit Ackerbau und Sonderkulturen als do-minanten landwirtschaftlichen Nutzungsformen, Bezirk Murau mit starker Prägung durch die Grünlandnutzung. Ziel ist dabei nicht nur eine Evaluierung bestehender Vorrangzonen sondern auch eine Überprüfung, ob die Einbeziehung der Bodenqualität eine Ausweitung der landwirt-schaftlichen Vorrangzonen erforderlich macht.
Schlagworte Landwirtschaftliche Vorrangzonen GIS Modellierung Bodenschätzung
Publikationen
Evaluierung der Abgrenzung landwirtschaftlicher Vorrangzonen in regionalen Entwicklungsprogrammen der Steiermark
Autoren: Seher, W., Höferl, K.M., Jelinek, B. Jahr: 2007
Projektbericht
Effiziente Bodennutzung - was bedeutet das für Raumplanung und Ländliche Neuordnung?
Autoren: Seher, W. Jahr: 2007
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Fachliche Argumentation zur Abgrenzung landwirtschaftlicher Vorrangzonen in Regionalen Entwicklungsprogrammen der Steiermark
Autoren: Seher W. Jahr: 2007
Projektbericht
Bodenschutz in der Raumplanung - Herausforderungen und Möglichkeiten
Autoren: Seher, W. Jahr: 2008
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Remarks to planning with agriculture in peri-urban areas
Autoren: Seher, W Jahr: 2011
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Von der Fläche zum Boden - Plädoyer für einen Perspektivenwechsel in der Raumplanung
Autoren: Seher, W Jahr: 2014
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Planning Strategies for Securing Agricultural Land
Autoren: Seher, W Jahr: 2018
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Mitarbeiter*innen
Walter Seher
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Walter Seher
walter.seher@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85510
Projektleiter*in
15.11.2006 - 31.05.2007