Revision der österreichischen Luftschadstoffinventur (OLI) für NH3, NMVOC und NOx Sektor 4, Landwirtschaft
Abstract
Im Jahr 2006 führte das Institut für Landtechnik eine Datenerhebung auf landwirtschaftlichen Betrieben durch. Ein detaillierter Fragebogen, bestehend aus den Teilbereichen Aufstallungssysteme und Weidehaltung, Fütterung, Wirtschaftsdüngerlagerung und –ausbringung und Mineraldüngeranwendung wurde an eine repräsentative Stichprobe von 5.000 landwirtschaftlichen Betrieben geschickt. Die Auswahl der Betriebe erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Statistik Austria. Aus den Daten der Fragebogenerhebung wurden die Informationen zur landwirtschaftlichen Produktionstechnik aktualisiert und detaillierter als bislang dargestellt. Die Ergebnisse dieser Erhebung sollen infolge in die österreichische Luftschadstoffinventur (OLI) eingearbeitet werden. Detaillierte und aktuelle Daten zur Tierhaltung und zum Wirtschaftsdüngermanagement sind zur Erstellung einer nationalen Emissionsinventur und zum Erarbeiten emissionsmindernder Maßnahmen von großer Bedeutung. Im Rahmen eines Werksvertrages mit dem Institut für Landtechnik an der Universität für Bodenkultur (BOKU) sollen die wesentlichsten Ergebnisse des BOKU-Forschungsprojekts „Tierhaltung und Wirtschaftsdüngermanagement“ in die Österreichische Luftschadstoff-Inventur (OLI) für Ammoniak, Stickstoffoxide und NMVOC (NFR-Sektoren 4 B, 4 D) eingearbeitet werden. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Überarbeitung der Ammoniak-Inventur für Landwirtschaft. Emissionsberechnung, Berichterstattung und Dokumentation erfolgen nach den Vorgaben der UNECE. Dazu ist es erforderlich, dass Methode, Berechnung, Annahmen und zugrunde liegende Modelleingangsdaten lückenlos nachvollziehbar dargestellt sind, entsprechend auch den Anforderungen des QM-Systems der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur (OLI). Die Bearbeitung des Auftrags orientiert sich an die bestehende Inventur und erfolgt gemäß der CORINAIR-Systematik. Der Auftrag beinhaltet folgende Ziele und Aufgaben: • Lokalisieren von methodischen Schwächen und Aktualisierungsbedarf in der derzeitigen NH3-Inventur, Sektor Landwirtschaft. • Neben den Ammoniak-Emissionen, welche den Schwerpunkt der Arbeiten bilden, werden auch die NMVOC- und NOx-Emissionen überarbeitet. o für Ammoniak berücksichtigt den aktuellen Stand des Wissens über die landwirtschaftliche Praxis in Österreich und ermöglicht somit entsprechende Rückschlüsse auf die Emissionswirkung einer sich verändernden Wirtschaftsweise. • Die Berechnung der NMVOC-Emissionen erfolgt nach dem Tier 1 Ansatz der neuen Draft EMEP/CORINAIR Guidelines. Für NOx kann ein, dem derzeitigen Wissensstand entsprechender, einfacher Ansatz herangezogen werden. • Der OLI-Landwirtschaft (Luftschadstoffe und Treibhausgase) soll weiterhin ein einheitlicher, konsistenter Stickstoffkreislauf zugrunde liegen: Die Ergebnisse werden in einer Form aufbereitet, welche eine Aufnahme der berechneten Stickstoffverluste in die bestehende Treibhausgasinventur ermöglicht. • Bei Treibhausgas-relevanten Fragestellungen werden die Bestimmungen zur Treibhausgasinventur berücksichtigt: o UNFCCC Guidelines on Reporting and Review (FCCC/CP/2002/8), o Revised 1996 IPCC Guidelines for National Greeenhouse Gas Inventories (IPCC 1996) und der Good Practice Guidance (IPCC 2000). o Die Methodik der THG-Inventur folgt grundsätzlich IPCC 1996 und IPCC 2000. • Generierung einer konsistenten Zeitreihe von 1990-2007. Anwendung der Rekalkulationsmethoden gemäß IPCC-GPG, Kapitel 7 „Methodological Choice and Recalculation“. • Besondere Betrachtung (Überarbeitung) von o Tierhaltungssystemen o Lagerung von Gülle und Mist o Biomethanisierung o Ausbringung von organischen und mineralischen N-Dünger • Quantitative Aussagen über die Unsicherheiten von Aktivitäten, Emissionsfaktoren und Emissionen
Umweltschutz Klimaschutz Emissionen Emissionsinventar Klimarelevante Gase Ammoniak Wirtschaftsdüngermanagement
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Barbara Amon
Priv.-Doz. Dr. Barbara Amon
barbara.amon@boku.ac.at
Projektleiter*in
01.01.2008 - 30.06.2008
Stefan Hörtenhuber
Dipl.-Ing. Dr. Stefan Hörtenhuber
stefan.hoertenhuber@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93229
Projektmitarbeiter*in
01.01.2008 - 30.06.2008
BOKU Partner
Externe Partner
Umweltbundesamt
Michael Anderl
Partner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft
Nora Mitterböck
Partner