StartClim2008.B: Welche Anpassungen der derzeitigen Erosionsschutzmaßnahmen sind unter den Bedingungen des Klimawandels zu empfehlen?
Abstract
Für ein 1,44 km² großes, landwirtschaftlich genutztes Einzugsgebiet im Nordosten Öster-reichs wurde die Wirkung ausgewählter Bodenschutzmaßnahmen hinsichtlich Verringerung der Bodenerosion und Rückhalt des Niederschlagswassers in der Landschaft für den Zeitraum 1961-1990 als Referenz modelliert. Unter derzeitigen Klimabedingungen bewirken Direktsaat und Grünlandnutzung eine Ver-minderung des Oberflächenabflusses um 38 bzw.75%. Bei zukünftigen Klimabedingungen (2040 – 2060) ist anzunehmen, dass die Wirkung der beiden Bodenschutzmaßnahmen je nach Szenario ähnlich hoch bleibt oder auf 16-53% reduziert wird. Die Berechnungen des mittleren Bodenabtrages im Einzugsgebiet ergeben derzeit Werte zwischen 2,57 für konventionelle Bodenbearbeitung und 0,01 t.ha-1.a-1 bei Grünland (Abb. 1). Dies entspricht etwa einem mittleren, jährlichen Bodenverlust von maximal 0,2 mm. Unter der Annahme einer Bodenneubildungsrate von 0,2 mm pro Jahr übersteigt der mittlere Bo-denabtrag daher unter heutigen Verhältnissen nicht den tolerierbaren Wert. Der Großteil der Erosion entsteht im Frühjahr. Je nach Klimaszenario zeigen sich bei konventioneller Bewirtschaftung Veränderungen im Bodenabtrag zwischen -55 bis +22% (bei gemäßigten Treib-hausgasemissionen) bzw. -17 bis +56% (bei extremen Treibhausgasemissionen), womit auch ein Anstieg der Erosion über die Toleranzgrenze möglich scheint. Bei Verwendung von Direktsaat im gesamten Gebiet zeigen die Berechnungen zukünftige Erosionsraten zwischen 0,16 uns 1,42 t.ha-1.a-1 (Abb. 2), welche ähnlich hoch bzw. höher sind als unter derzeitigen Bedingungen. Unter Grünlandnutzung kommt es nur zu marginalen Sedimentausträgen (>0,03 t.ha-1.a-1) aus dem Einzugsgebiet Da das tolerierbare Maß nicht überschritten wird sind beide Bodenschutzmaßnahmen mit geringfügigen Adaptierungen auch unter zukünftigen Klimabedingungen als für die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig anzusehen. Allerdings muss beachtet werden, dass es auf der Basis der verfügbaren Klimaszenarien nur bedingt möglich war, Änderungen in Häufigkeit und Intensität von Extremniederschlägen zu simulieren. Da der generelle Trend in den Sommermonaten eher auf eine Zunahme extremer Niederschläge hindeutet, könnten die vorsichtig optimistischen Aussagen der Untersuchung relativiert werden.
Bodenerosion Oberflächenabfluss Klimawandel Starkregen konservierende Bodenbearbeitung
Publikationen
Impacts of Climate Change on Soil Erosion and the Efficiency of Soil Conservation Practices in Austria
Autoren: Klik A. und Eitzinger J. Jahr: 2010
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Impacts of Climate Change on Soil Erosion and the Efficiency of Soil Conservation Practices in Austria
Autoren: Andreas Klik and Josef Eitzinger Jahr: 2010
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Mitarbeiter*innen
Andreas Klik
Ao.Univ.Prof.i.R. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Andreas Klik
andreas.klik@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81567
Projektleiter*in
24.06.2008 - 30.06.2009
Josef Eitzinger
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Josef Eitzinger
josef.eitzinger@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81422
Projektmitarbeiter*in
24.06.2008 - 30.06.2009
Peter Liebhard
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Peter Liebhard
peter.liebhard@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
24.06.2008 - 30.06.2009