Genomische Selektion beim Rind über Rassen hinweg
Abstract
Der Ausdruck Genomische Selektion bezieht sich auf die Nutzung von mit Hochdurchsatzmethoden genotypisierten genetischen Markern für die Zuchtwertschätzung und darauf folgend die Selektion von Tieren. Die Technologie ist in der Rinderzucht in Entwicklung. Eine große Zahl von genotypisierten Stieren mit sicher geschätzten Zuchtwerten in der Referenzpopulation zur Entwicklung einer Schätzformel scheint nach aktuellen Ergebnissen erforderlich. Dies schließt die Anwendung der konventionellen genomischen Selektion bei Rassen mit kleiner Populationsgröße aus. In diesem Projekt wird untersucht, ob mit Hilfe eines sog. high density chips mit 600.000 Markern die Leistungsinformationen verschiedener Rassen gemeinsam genutzt werden können. Es werden gezielt Regionen des Genoms gesucht und charakterisiert, die über Rassen hinweg einen Effekt auf Zuchtwerte bei Fleckvieh, Braunvieh, Pinzgauer und Tiroler Grauvieh haben. Die potentielle Effizienz der Methoden wird mittels der Korrelationen zwischen geschätzten genomischen Zuchtwerten und Zuchtwerten basierend auf Nachkommenleistungen für Stiere, deren Daten bei der Entwicklung der Schätzformel nicht involviert waren, überprüft. Die Methoden der genomischen Zuchtwertschätzung werden für alle Merkmale der konventionellen Zuchtwertschätzung entwickelt. Die Implementierung wird nur empfohlen, wenn die genomische Zuchtwertschätzung auch für die funktionalen Merkmale mit niedriger Heritabilität Erfolg versprechend ist.
Rind Genomische Selektion SNP-Chip Braunvieh Pinzgauer Grauvieh
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Johann Sölkner
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Johann Sölkner
johann.soelkner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93201, 93231
Projektleiter*in
15.12.2009 - 30.06.2013