Entwicklung von Verfahren zur Nutzung von strohartiger Biomasse für die Biogaserzeugung
Abstract
Die Erzeugung des erneuerbaren Energieträgers Biogas ist ein KMU-dominiertes Geschäftsfeld, das neben den betriebswirtschaftlichen Interessen von Unternehmen auch der Verfolgung volkswirtschaftlicher Zielsetzungen (z.B. Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten) und ökologischer Anliegen (z. B. Reduktion der Schadstoffemission) dient. Angesichts der immer stärkeren Rohstoffkonkurrenz zwischen Food und Non-Food-Bereich, sind eine Optimierung der technologischen Verfahren und der Einsatz von alternativen bislang nicht verwendeter Substrate, sowie eine Reduktion der Biogasherstellungskosten essentiell. Heutzutage stehen bis zu 90% der verwendeten Substrate in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Dazu sind auch die Substratkosten verantwortlich für bis zu 70% der laufenden Betriebskosten. Um die Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz der regenerativen Energieerzeugung zu verbessern, ist eine Fokussierung auf schwerabbaubare lignozellulosehaltige und nicht nachgefragte agrarische Reststoffe in den bestehenden und künftigen Fermentersystemen erforderlich. Solche Nebenprodukte wie z.B. Mais-, Sonnenblumen und Rapsstroh, die mengenmäßig ein großes Potential darstellen und im Vergleich zu herkömmlicher Biomasse derzeit keinen Absatzmarkt haben, sind als Biogassubstrat sehr erfolgsversprechend. Diese Reststoffe sind aber heutzutage in den herkömmlichen Biogasanlagen auf Grund ihrer Eigenschaften nur sehr eingeschränkt nutzbar. Die entsprechenden Potentiale und Herausforderungen wurden von den österreichischen Unternehmen erkannt. Diese, insbesondere die Kleinunternehmen, sehen sich aber zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass der F&E bzw. Innovationsaufwand, der für den Ausbau ihrer Position in diesem zukunftsträchtigen Marktsegment erforderlich ist, im Alleingang kaum zu bewältigen ist. Darüber hinaus verlangt die zunehmende Internationalisierung im Biogas-Bereich sich auf überregionalen Märkten zu positionieren und wechselseitige Kooperationen intensiv einzugehen. Aus diesem Grund, haben sich führende Stakeholder, KMU aus dem Biogasbereich (Biogest und BioG) und verbundenen Wirtschaftszweigen, die sich sinnvoll in ihren Kompetenzen ergänzen (ISW, UniCredit Leasing), mit der wissenschaftlichen Unterstützung durch das Institut für Landtechnik an der Universität für Bodenkultur zu einem Netzwerk zusammen geschlossen, um gemeinsam die Verfahren zur Nutzbarmachung lignozellulosehaltiger agrarische Nebenprodukte (Stroh) für die Biogaserzeugung weiter zu entwickeln. Dabei werden die technologischen Verfahren, beginnend bei der Ernte, Lagerung und Konservierung bis hin zu Aufbereitung und Vorbehandlung der ausgewählten Substrate untersucht. Der Schwerpunkt des Projektes wird bei der Weiterentwicklung der Rohstoffvorbehandlung auf Basis von einem bestehenden „Biofiner“ gelegt. Der adaptierte Biofiner wird in einem Biogasbetrieb integriert und der ganze optimierte Prozeß (vom Feld bis inkl. Aufbereitung) demonstriert und signifikante Kennwerte ermittelt. Durch die (Weiter-)Entwicklung von Verfahren zur Nutzung von Stroh für die Biogaserzeugung lassen sich für die beteiligten Unternehmen strategische Wettbewerbsvorteile, die Möglichkeit zur Erschließung neuer Geschäftsfelder, die Stärkung ihrer Positionen auf den nationalen und internationalen Märkten und dadurch langfristig eine Steigerung der Umsätze erwarten.
Biogas Vorbehandlung strohartige Biomasse Effizienzsteigerung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Andreas Gronauer
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Gronauer
andreas.gronauer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93111
Projektleiter*in
01.04.2011 - 31.03.2013
Alexander Bauer
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Alexander Bauer
alexander.bauer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93101, 93150
Sub-Projektleiter*in
01.04.2011 - 31.03.2013
BOKU Partner
Externe Partner
UniCredit Leasing
Mag. Martin Mayr
Partner
ISW Service
Andreas Plhak
Partner
BioG Biogastechnik
Josef Höckner
Partner
Biogest Umwelttechnik GmbH
DI Martin Schlerka
Partner