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Biologische Reinigung von Abgasen und Böden durch extremotolerante Pilze

Projektleitung
Sterflinger-Gleixner Katja, Projektleiter/in
Laufzeit:
01.03.2013-28.02.2016
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Projektpartner*innen
Centraalburau voor Schimmelcultures Utrecht CBS (NL), Niederlande.
Kontaktperson: Prof. de Hoog;
Funktion des Projektpartners: Partner
IRNA, Spanien.
Kontaktperson: Dr. Francesc Prenafeta;
Funktion des Projektpartners: Partner
Mitarbeiter*innen
Beteiligte BOKU-Organisationseinheiten
Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie
Gefördert durch
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) , Sensengasse 1, 1090 Wien, Österreich
Abstract
Persistente Umweltgifte aus vergangenen und gegenwärtigen Industrieprozessen sowie aus Deponieschlämmen versickern in Böden und in das Grundwasser und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Umwelt, die Nahrungskette und die Trinkwasserversorgung dar. Chemische und physikalische Reinigungsmethoden sind aufgrund ihrer Kostenintensität im Großmaßstab meist nicht einsetzbar. Die biologische Reinigung unter Verwendung von Bakterien ist unter anderem aufgrund der Sensitivität der Organsimen – z.B. gegenüber Austrocknung – ebenfalls nur beschränkt möglich. Eine spezielle Gruppe von Pilzen, die „schwarzen Hefen“, ist außerordentlich resistent gegenüber extremen Bedingungen (Säure, Schwermetalle, temporäre Austrocknung, niedrige P und N Verfügbarkeit, hohe Temperaturen, UV und radioaktive Strahlung). Daher sind diese Pilze, deren Fähigkeit zum Abbau von Kohlenwasserstoffen und Xenobiotika bereits an ausgewählten Spezies gezeigt wurde, hervorragende Kandidaten für die biologische Reinigung von kontaminierten Böden, von Wasser oder belasteten Schlämmen. 200 Pilzstämme aus 4 phylogenetischen Gruppen werden auf ihre Fähigkeit getestet Benzen-derivate, Alkane und polychlorierte Biphenyle abzubauen. Die Stämme werden vom CBS-KNAW Fungal Biodiversity Center zur Verfügung gestellt, dort befindet sich die derzeit größte Sammlung schwarzer Hefen. Darüber hinaus sollen neue Stämme aus stark kontaminierten Böden isoliert werden. Das Transkriptom ausgewählter Kandidaten wird sequenziert (Ion Proton), so daß in Kombination mit 2-D Proteingelen Schlüsselenzyme der Abbauprozesse identifiziert werden können. Das Projekt ist die Grundlage für eine biotechnologische Umsetzung in Form von industriellen Abgasfiltern und für das set-up von fertigen Kits (Inokula), die zur Bodenreinigung eingesetzt werden können.
Schlagworte
Mikrobiologie; Umweltschutz;
biologische Reinigung; Boden; extremotolerante Pilze; industrielle Abgase;
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