Herstellung proteinangereicherter Kindernahrungsmittel aus sudanesischen, stärkereichen Rohstoffen.
Abstract
Die häufig verwendeten Sorghumarten Feterita, Daber, Faki-Mustahi und Safra sowie zwei Arten von Süßkartoffeln, Kartoffeln und weiße Bohnen wurden auf ihre chemische Zusammensetzung untersucht. Aufgrund des Rohprotein- und Energiegehaltes wurden Feterita als eines der Grundnahrungsmittel im Sudan und weiße Bohnen als Proteinquelle als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Babynahrung auf Sorghumbasis ausgewählt. Die Schälung der Feterita-Sorghumkörner sowie der Bohnen verbesserte den Proteinwert und den Energiegehalt. Die Vorteile einer Anreicherung von Feterita mit weißen Bohnen für den Ernährungswert wurden auch durch die Aminosäureanalyse bestätigt. Ein Zusatz von weißen Bohnen zu Feterita-Mehlen in einem Verhältniss von 30:70% konnte den Lysinmangel im Feterita-Protein wettmachen und den Nettoproteinwert von 5,7% auf 19,0% im angereicherten Sorghummehl steigern. Weiters wurden die Verhältnisse von Leucin zu Isoleucin, Leucin zu Lysin und Arginin zu Lysin positiv dahingehend beeinflußt, daß der pellagraauslösende Effekt von Sorghum verhindert wird. Ein Vergleich der Walzentrocknung mit dem Heißextrusionsverfahren als einfache Herstellungsmethoden für Babynahrung ergab, daß die Walzentrocknung die geeignetere und praktikablere Technik ist, um vorgekochte Instantmehle mit akzeptablen funktionellen Eigenschaften und hohem Nährwert aus Mehlen von Feterita und Bohnen herzustellen.
Mitarbeiter*innen
Emmerich Berghofer
Ao.Univ.-Prof.i.R. Dipl.-Ing.Dr.techn. Emmerich Berghofer
emmerich.berghofer@boku.ac.at
Projektleiter*in
01.10.1994 - 31.07.1998