Schnelles Screening der Wassereigenschaften in Gebäudeinstallationen
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
Abstract
Die Trinkwasserinstallationen eines Gebäudes stellen den letzten Abschnitt einer sich verzweigenden Leitungsführung von der Quelle zum Verbraucher dar. Auch wenn es sich gleichsam um die letzten Meter vor dem Ziel handelt, betonen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen die besondere Bedeutung der Hauswasserleitungen für die Wasserqualität und erkennen hier gar die Hauptquelle bakterieller Kontamination. Untersuchungen zur Wasserqualität am Punkt des Verbrauchs – also am Wasserhahn des Konsumenten – sind wesentlich seltener als jene im Netz des Wasserversorgers, der strenge Qualitätsvorgaben erfüllen und regelmäßige Überprüfungen durchführen muss, dessen rechtliche Verantwortung aber an der Übergabestelle des Wassers im Gebäude endet. Es muss daher ein vordringliches Ziel sein, den Wissensstand über den Qualitätszustand des Wassers beim Verbraucher zu erweitern und langfristige Strategien zur Sicherung der Wasserqualität zu erarbeiten. Zur Beurteilung der mikrobiologischen Qualität von Trinkwasser bieten sich verschiedene Verfahren an. Eine klassische Herangehensweisen ist der Einsatz von Kultivierungsmethoden, welche allerdings als recht zeitintensiv gelten können. Auch hat sich gezeigt, dass sich bei weitem nicht alle Bakterien kultivieren lassen. Eine deutlich jüngere Methode in der Trinkwasseanalytik ist die Durchflusszytometrie. Sie erlaubt die Quantifizierung der im Wasser lebenden Bakterien – oder Zellen im Allgemeinen - mit hoher Genauigkeit und auf sehr schnelle Weise. Das hier vorgestellte Projektvorhaben setzt sich zum Ziel mithilfe der Durchflusszytometrie in Kombination mit einer ATP-Bestimmung die mikrobiologische Wasserqualität am Endpunkt des Leitungsnetzes zu erfassen. Um ein möglichst wirklichkeitsgetreues Ergebnis zu garantieren, sollen die Untersuchungen in ausgewählten Gebäuden Wiens erfolgen. Der Vergleich mit der Wasserbeschaffenheit am Übergabepunkt bildet dabei die notwendige Basis die „Blackbox“ Hausinstallation aus trinkwasseranalytischer Sicht zu beschreiben. Die Resultate der Untersuchungen sollen einerseits einen ersten quantitativen Rahmen – typische Bakterienkonzentrationen - vorgeben, an dem sich zukünftige Untersuchungen orientieren können, andererseits konkrete Optimierungspunkte aufzeigen und zu einem besseren Systemverständnis beitragen.
Mitarbeiter*innen
Marija Zunabovic-Pichler
Dipl.-Ing.Dr. Marija Zunabovic-Pichler
Projektleiter*in
01.05.2017 - 30.04.2020