Track Them Down: Räumliche Ökologie und Verhalten der Mooshummel (Bombus muscorum (Linnaeus, 1758)) und der invasiven Asiatischen Mörtelbiene (Megachile sculpturalis Smith, 1853)
- Ökosystemmanagement und Biodiversität
- Landschaft, Wasser, Lebensraum und Infrastrukturen
Abstract
Wildbienen gelten als wichtige Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen. Der Schutz von seltenen Bestäuberarten ist wichtig um resiliente Bestäubungsdienstleistungen zu gewährleisten. Auch nicht heimische Bienenarten tragen zur Bestäubung bei. Sie können aber auch negative Auswirkungen auf die heimische Bienenfauna haben zB durch erhöhte Konkurrenz um Nist- und Nahrungshabitate oder als Vektor für Krankheiten und Parasiten. Eine Voraussetzung zur Etablierung geeigneter Schutzmaßnahmen ist detailliertes Wissen über Lebensraumbedürfnisse und Raumnutzung der seltenen oder invasiven Arten. Neue Technologien zur Ortung von Tieren machen das aktive Verfolgen von zB großen Bienen möglich. In unserem Projekt soll dieser Ansatz an einer seltenen Bienenart (Mooshummel, Bombus muscorum) und einer invasiven Bienenart (Asiatische Mörtelbiene, Megachile sculpturalis) Anwendung finden. Das Ziel ist den Aktivitätsradius, die räumliche Nutzung und Bewegungsmuster der beiden Arten zu Untersuchen und somit deren ökologische Einnischung, Populationsdichte und -dynamik besser zu verstehen. Im Jahr 2022 sollen dazu während der Hauptaktivitätszeit der beiden Arten (Juni-August) Einzelindividuen mit aktiven Sendern ausgestattet werden und über etwa 30 Tage getrackt werden. Während der Dauer des Tracking-Experiments, werden stationäre Empfänger mit internen Datenloggern installiert, um Tracking-Daten kontinuierlich zu speichern. Unerwünschte Wirkungen von Sendern auf die Fluginsekten werden in der Literatur selten berichtet, basieren jedoch meist auf Beobachtungen. Um mögliche Effekte zu quantifizieren, sollen für beide Zielarten Vorversuche durchgeführt werden. Das Flugverhalten mit und ohne Sendern wird dazu in einem Käfigexperiment vergleichen. Zusätzlich zum Tracking-Experiment ist eine Fang-Wiederfang-Studie geplant. Diese Daten sollen, zusammen mit den Tracking-Daten, in ein räumlich explizites offenes Populationmodell einfließen und so eine Schätzung der Populationsdichte sowie der Ab- und Zuwanderung im Untersuchungszeitraum und -gebiet ermöglichen. Unsere Ergebnisse sollen dazu beitragen, geeignete Schutz- bzw. Bekämpfungsmaßnahmen für die untersuchten Arten zu formulieren.
- Telemetrie
- Insektentracking
- Wildbienenschutz
- Bestäuberschutz
- Aktives Tracking
Mitarbeiter*innen
Sophie Kratschmer
Dipl.-Ing. Dr. Sophie Kratschmer
sophie.kratschmer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83323
BOKU Projektleiter*in
01.12.2021 - 31.12.2025
Lukas Landler
Mag. Lukas Landler Ph.D.
lukas.landler@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83334
Sub-Projektleiter*in
01.12.2021 - 31.12.2025
Julia Lanner
Dr. Julia Lanner B.Sc. MSc.
julia.lanner@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.10.2023 - 31.12.2025