Mannosidase-Komplexe zum Abbau von Glykoproteinen
Abstract
In allen eukaryontischen Zellen spielt das endoplasmatische Retikulum (ER) eine zentrale Rolle bei der Proteinbiosynthese. Im ER-Lumen findet die Faltung neu synthetisierter sekretorischer und Membranproteine statt. Richtig gefaltete und zusammengesetzte Proteine verlassen das Organell und setzen ihre Reise auf dem sekretorischen Weg fort. Die Proteinfaltung ist jedoch fehleranfällig und die Anhäufung von falsch gefalteten oder überschüssigen Proteinen gefährdet das zelluläre Gleichgewicht und damit das Überleben von Organismen. Dieses zelluläre Gleichgewicht ist besonders gefährdet unter widrigen Umweltbedingungen. Folglich haben Zellen ausgeklügelte Qualitätskontrollprozesse etabliert, die den Export von biologisch aktiven Proteinen und die Eliminierung nicht-nativer Proteine sicherstellen. An diesen Qualitätskontrollprozessen sind Proteine beteiligt, die faltungsdefekte Proteine erkennen und durch einen genau kontrollierten Proteinabbauprozess, der als ER-assoziierter Abbau (ERAD) bekannt ist, gezielt zerstören. Der Abbau von faltungsdefekten Glykoproteinen wird im Lumen des ER eingeleitet. Die spezifischen Proteine, welche die fehlgefalteten Glykoproteine erkennen und ihr Schicksal bestimmen, sind jedoch noch unbekannt. Wir vermuten, dass Proteinkomplexe, bestehend aus Alpha-Mannosidasen und Thioredoxinen, Schlüsselfaktoren in diesem Prozess sind. Die Rolle dieser Komplexe soll mit genetischen, biochemischen und zellbiologischen Ansätzen untersucht werden. Das Projekt wird dazu beitragen, Mechanismen der Proteinqualitätskontrolle in Pflanzen besser zu verstehen, was langfristig zu neuen Strategien zur Verbesserung der Pflanzenfitness unter sich ständig ändernden Umweltbedingungen führen wird.
- Glykosylierung
- Proteinfaltung
- Protein Qualitätskontrolle
- Zellbiologie
- Proteinabbau
Mitarbeiter*innen
Richard Strasser
Assoc. Prof. Dr. Richard Strasser
richard.strasser@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-94345
Projektleiter*in
01.04.2022 - 31.03.2026