Entrindung bei der Holzernte im Gebirge als Maßnahme zur Kontrolle von Borkenkäferkalamitäten - Teilprojekt Forstentomologie
Abstract
Die Wertschöpfungskette Rundholz ist bedingt durch den Klimawandel mit seinen extremen Witterungsbedingungen zunehmend Schadereignissen ausgesetzt. Einhergehende Absatzprobleme in der heimischen und internationalen Forstwirtschaft beeinträchtigen die Bewältigung dieser zusätzlichen, außerplanmäßigen Rundholzaufkommen. Bereits ausgeformte Sortimente müssen dann vor Ort zwischengelagert werden oder/und im Hinblick auf Borkenkäferbefall vorbeugend oder bekämpfend behandelt werden. Die Zwischenlagerung außerhalb vom Abnehmer erfordert jedoch entsprechende Vorkehrungen zur Sicherstellung der Holzqualität während der Lagerung, die durch Insektenbefall, Pilzinfektionen und abiotische Faktoren verschlechtert werden kann. Eine wirksame und lange bewährte Maßnahme gegen Borkenkäferbefall stellt die Entrindung von Stämmen und Blochen dar. Im Seilgelände könnten im Zuge der Aufarbeitung mit dem Prozessor die jeweiligen Sortimente an der Forststraße entrindet werden. Entrindete Sortimente haben den Vorteil, dass aus phytosanitärer Sicht die Vermehrung von Borkenkäfern auf waldnahen Lagern und auf zurückgelassenen Sortimenten im Wald vorbeugend unterbunden werden kann. Gleichzeitig wirkt sich die Entrindung im Larven- und Puppenstadium dezimierend auf die Populationsdichte der Insekten aus und hat somit eine bekämpfende Wirkung. Im Hinblick auf die Qualität der gelagerten Sortimente wirkt die Entrindung auch der Möglichkeit zur Brutanlage und Entwicklung von Bockkäfern entgegen und beugt somit einer technischen Qualitätsminderung vor. Zusätzlich ist bei entrindetem Sägerundholz die Möglichkeit der Einbringung von Bläuepilzen und andere rinden- und holzbrütende Insekten gedrosselt. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es daher, aufbauend auf das Vorgängerprojekt „DEBARK“ das Potenzial der Entrindung auch bei der Holzernte im Gebirge zu analysieren und zu bewerten. Hierbei soll der Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Entrindung auf die Holzernte, das Vermehrungspotenzials von Borken- und Bockkäfern und die Verblauung der Sortimente gelegt werden. Als Ergebnis sollen die gewonnenen Erkenntnisse für die verantwortlichen Entscheidungsträger im Tagesgeschäft aufbereitet werden. Das Teilprojekt BarkOff_IFFF widmet sich in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptprojekt der Borkenkäferbesiedelung und -entwicklung an mit dem Prozessor entrindeten Holzsortimenten der Fichte, wobei sowohl Freilandversuche an entrindeten Blochen als auch ein Laborversuch an künstlich standardisiert entrindeten Fichten-Stammstücken vorgesehen sind.
Publikationen
Entrindung bei der Holzernte im Gebirge als Maßnahme zur Kontrolle von Borkenkäferkalamitäten – BarkOff. Zwischenbericht des Waldfonds-Projekts Nr. 101679 an das BMLFRW. Universität für Bodenkultur Wien, November 2022
Autoren: Holzleitner, F; Kanzian, C; Böhm, S; Kirisits, T; Schebeck, M; Baier, P; Gasplmayr, A; Amerhauser, E. Jahr: 2022
Projektbericht
Externe Links und Eigenschaften der Publikation:
Mitarbeiter*innen
Thomas Kirisits
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Thomas Kirisits
thomas.kirisits@boku.ac.at
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Projektleiter*in
01.11.2021 - 31.10.2024
Peter Baier
Dipl.-Ing.Dr. Peter Baier
peter.baier@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.11.2021 - 31.10.2024
Martin Schebeck
Priv.-Doz. Dr.nat.techn. Martin Schebeck MMSc.
martin.schebeck@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91617
Sub-Projektleiter*in
01.11.2021 - 31.10.2024
Johanna Kiene
Johanna Kiene B.Sc.
johanna.kiene@students.boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.10.2023 - 29.02.2024