Koexistenz mit Bären - Artenschutz braucht Konversation!
Abstract
Problemstellung In allen EU-Mitgliedstaaten wird das Management von Großraubtieren immer schwieriger, da es versucht, sowohl die Sicherheit der Menschen als auch die Erhaltung der Wildtierpopulationen in den Vordergrund zu stellen. Dieses Gleichgewicht zu finden, ist entscheidend für die Gewährleistung einer lebensfähigen Koexistenz zwischen Menschen und Großraubtieren. In der Vergangenheit wurden große Anstrengungen unternommen, um die negativen Auswirkungen der Bewirtschaftung von Großraubtieren abzumildern. Dabei handelte es sich um präventive, aber meist reaktive Maßnahmen, um in erster Linie das Leben und die Güter der Menschen zu schützen und Großraubtiere vor dem Tod zu bewahren. Diese Lösungen und Pläne wurden von (nationalen/regionalen) Behörden, Naturschutzorganisationen, Jagdverbänden und anderen Interessengruppen erarbeitet und umgesetzt, ohne dass die tatsächlich Betroffenen einbezogen wurden - in erster Linie die lokalen Bürger/Gemeinschaften, insbesondere die ländlichen, vom Wald abhängigen Gemeinden, in denen Frauen und die junge Generation keinen großen Anteil an den Entscheidungen der patriarchalischen Gesellschaft haben. Auch die breite Öffentlichkeit hat kaum die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit dem Management von Großraubtieren beteiligt zu werden. Die ständig wechselnden Leiter von Umweltministerien und führenden Parteien in osteuropäischen Staaten (instabile politische Systeme) verschärfen die Situation/Prozesse durch häufig wechselnde Positionen/Politiken in Bezug auf Konfliktlösungen. Ziele Das allgemeine Ziel des Projekts ist es, die Bürgerinnen und Bürger in Überlegungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Management von Braunbären einzubeziehen, insbesondere bei der Vermeidung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren und der Koexistenz, indem sie in die Lage versetzt werden, sich an Entscheidungsprozessen und am gemeinsamen Management zu beteiligen, wobei insbesondere die Jugend, die Gleichstellung der Geschlechter und Minderheitengruppen berücksichtigt werden. Das Projekt steht im Einklang mit der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030 (als Schlüsselkomponente des Europäischen Green Deals), deren Ziel die Erhaltung und Wiederherstellung von Arten und Ökosystemen ist.
- Ursus arctos arctos
- Europäischer Braunbär
- Wildtier-basierte Konflikte
- kollaborative Entscheidungsanalyse
- Einbeziehung der Stakeholder*innen
Project staff
Brady Mattsson
Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Brady Mattsson
brady.mattsson@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83213
Projektleiter*in
06.06.2024 - 05.02.2026
Jörg Fabian Knufinke
Jörg Fabian Knufinke MSc.
fabian.knufinke@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83214
Projektmitarbeiter*in
06.06.2024 - 05.02.2026