Hydroklimatische Resilienz österreichischer regionaler Land-Wasser Systeme
Abstract
Extremereignisse verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden und soziale Verwerfungen. Klimabedingte Risiken werden in Zukunft zunehmen, da sich die Häufigkeit und das Ausmaß von Naturgefahren sowie das Risikomanagement verändern. Land- und forstwirtschaftliche Aktivitäten im ländlichen Raum sind besonders anfällig gegenüber Flusshochwasser und Dürren. Es wird zunehmend wichtiger, Katastrophenrisikomanagement und Anpassungspolitiken und -praktiken an den Klimawandel aufeinander abzustimmen. Das Projekt HydrATer konzentriert sich auf die ganzheitliche Steuerung und das Management von Hochwasser und Dürre Risiken, um die Widerstandsfähigkeit der österreichischen Land-Wasser-Systeme zu verbessern. Dazu gehören Landnutzungsänderungen in bewaldeten und landwirtschaftlich genutzten Gebieten, deren Auswirkungen auf Wasserquantität und -qualität sowie die Gründe, die diesen Veränderungen zugrunde liegen. Die Gesellschaft muss sich anpassen und die Regierungen müssen ihre Reaktionsmechanismen auf Extremereignisse priorisieren, beschleunigen und verstärken. Dies erfordert ein innovatives Risikomanagement, um mit Unsicherheiten umzugehen, Doppelarbeit zu reduzieren, öffentliche Ressourcen effizienter zu nutzen und Gemeinschaften, Volkswirtschaften und Ökosysteme zu schützen. HydrATer wird ein Modell entwickeln, um die Auswirkungen von klimatischen und sozio-ökonomischen Veränderungen und Extremereignissen auf die Entscheidungsfindung von Landnutzern, dem Wassersektor und lokalen und regionalen Entscheidungsträgern zu analysieren und die Folgen für Gewässerflure, die Wassermenge und -qualität und die Funktionen aquatischer Ökosysteme zu bestimmen. Das Modell wird auf die Region Eisenwurzen angewendet. Gemeinsam mit regionalen Stakeholdern werden in einem transdisziplinären Prozess durch eine Reihe von Workshops und partizipativer Szenarienbildung die Auswirkungen von Interventionen in der Region und auf Sektoren interaktiv dargestellt. Das Modell dient als Kommunikationsinstrument und wird von den Akteuren als Entscheidungshilfe genutzt. Der innovative inter- und transdisziplinäre Ansatz von HydrATer integriert (i) verschiedene Dimensionen von Widerstandsfähigkeit, (ii) spezifische institutionelle Rahmenbedingungen und (iii) spezifische Anpassungserfordernisse, um (iv) ein Instrument zur Entscheidungsunterstützung zu entwickeln, das die Auswirkungen des Klimawandels in Kombination mit politischen Interventionen auf Landnutzung und Wassersysteme analysiert. Das Forschungsteam kombiniert sozial- und naturwissenschaftliche Disziplinen, die für die Forschungsthemen relevant sind (Risiko- und Risikomanagement, Sozialökologie, Hydrologie und aquatische Ökologie). Darüber hinaus verfolgen wir einen stark transdisziplinären Forschungsansatz, der es uns ermöglicht, gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteuren Visionen für regionale Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.
- Land-Wasser Systeme
- Klimarisiken
- LTSER Eisenwurzen
Mitarbeiter*innen
Veronika Gaube
Mag.rer.nat. Dr.phil. Veronika Gaube
veronika.gaube@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73721
Projektleiter*in
01.08.2024 - 30.11.2024