Zebrathrips gegen Zwiebelthrips: Habitatmanagement im Zwiebelanbau
Abstract
Begünstigt durch zunehmende Hitze und Trockenheit ist der Zwiebelthrips Thrips tabaci Lindeman (Thysanoptera: Thripidae) ein Problemschädling in Sommerzwiebelkulturen in den Gemüseanbaugebieten Ostösterreichs. Ein natürlicher Gegenspieler ist der Raubthrips Aeolothrips spp. Tritt er regelmäßig und in ausreichender Zahl auf, hat er das Potenzial, T. tabaci-Populationen in Zwiebeln nachhaltig zu reduzieren. Vielversprechend in diesem Kontext ist gezieltes Habitatmanagement: Nützlingsblühstreifen mit einem Mix funktionell geeigneter Blühpflanzen können Ackerflächen für Aeolothrips spp. attraktiv und förderlich gestalten. Voraussetzung für den Erfolg dieser Bekämpfungsstrategie ist die Klärung bis dato offener Fragen zu Vorkommen, Verhalten, Populationsentwicklung und Prädationsleistung. Von grundlegender Wichtigkeit ist hier die Bestimmung der häufigsten Art der Gattung Aeolothrips und der Blühpflanze(n), auf der / denen diese Raubthripsart zu finden ist. Bonituren von Nützling und Schädling in Sommerzwiebelfeldern geben Aufschluss über deren Populationsdynamik im Freiland. Die Lockwirkung der Blühpflanzen und Zwiebelpflanzen mit T. tabaci-Befall auf Aeolothrips spp. wird unter Laborbedingungen untersucht, ebenso dessen Prädationsleistung auf befallenen Zwiebelpflanzen. Ein Feldversuch zum Vergleich der Populationsentwicklungen von Schädling und Nützling in einer Sommerzwiebelfläche mit gezielt konzipierten ein- und zweijährigen Blühstreifen erlaubt die Bewertung des Potenzials von Habitatmanagement zur biologischen Bekämpfung des Zwiebelthrips.
Mitarbeiter*innen
Elisabeth Helene Koschier
ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Elisabeth Helene Koschier
elisabeth.koschier@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-95303
Projektleiter*in
16.07.2025 - 31.03.2028