Exploring the land, gender equality and climate justice nexus in West and Eastern Africa
Abstract
Afrika gehört zu den Regionen, die am stärksten von der Klimakatastrophe betroffen sein werden, mit verheerenden Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen, die Ernährungssicherheit und die menschliche Gesundheit. Dennoch trägt der Kontinent nur 3,4 % zu den globalen Treibhausgasemissionen (THG) bei und erhält nur einen winzigen Anteil der globalen Klimafinanzierung. Der Zusammenhang zwischen Land und Klima findet nach wie vor keine angemessene Beachtung. Die kombinierten Auswirkungen von vermehrten Dürren, Wüstenbildung, Überschwemmungen und Bodenerosion werden voraussichtlich zum Verlust von Acker- und Weideland und zu vermehrten Konflikten um Ressourcen führen. Zu diesen Belastungen kommt hinzu, dass die von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften (IPLCs) bewirtschafteten Flächen zunehmend im Visier transnationaler Unternehmen stehen: Sie enthalten wichtige Mineralien für den ökologischen Wandel, und ihre Wälder und Weideflächen gelten als strategische Kohlenstoffspeicher, die für den Kohlenstoffausgleich maximiert werden sollen, was zu einer neuen Welle von Landraub führt. In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, indigene Völker und lokale Gemeinschaften auf ihrem Land zu halten, ihre Menschenrechte und ihr gemeinschaftliches Landbesitzrecht zu schützen und ihre Bemühungen zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Während Klimaprojekte Chancen für Frauen schaffen können, können Klimaschutzmaßnahmen zu einer zusätzlichen Belastung für Frauen führen, die oft die Hauptnutznießerinnen oder Zielgruppe von Klimaschutzmaßnahmen sind (Baumpflanzungen, Schutz von Wasserquellen usw.). Gleichzeitig bleiben Frauen von der Land- und Klimapolitik ausgeschlossen und sind wahrscheinlich stärker von der Klimakrise betroffen als ihre männlichen Kollegen. Frauen sind auch stärker vom Verlust landwirtschaftlicher Flächen betroffen, da sie auf den Zugang zu Land als wichtigstes Mittel zur Nahrungsmittelproduktion für die Familie oder als Einkommensquelle angewiesen sind. Landrechte, Geschlechtergleichstellung und Klimawandel sind auf komplexe, aber noch wenig erforschte Weise miteinander verbunden. Seit 2020 dokumentieren und unterstützen die vier Basisorganisationen, die an dem Forschungsprojekt zum Recht von Frauen auf Gemeindeland beteiligt sind – CNOP-G (Guinea), COFERSA (Mali), KPL (Kenia) und PWC (Tansania) – Bemühungen zur Förderung des Rechts von Frauen auf Land innerhalb der kommunalen Landverwaltungssysteme. In dieser nächsten Forschungsphase werden wir den Zusammenhang zwischen Land, Geschlecht und Klima weiter untersuchen und unser gemeinsames Verständnis des Rechts von Frauen auf Land im Kontext der Klimakrise vertiefen.
Mitarbeiter*innen
Stefanie Lemke
Univ.Prof. Dr. Stefanie Lemke
stefanie.lemke@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93401, 93416
BOKU Projektleiter*in
01.04.2025 - 30.09.2026