C(L)ARE: How to deal with care and catastrophes in communes in times of climate crisis
Abstract
Die Klimakrise stellt Gesellschaften weltweit vor immense Herausforderungen – nicht nur durch zerstörerische Extremwetterereignisse, sondern auch durch ihre weitreichenden sozialen Folgen. Besonders betroffen sind Care-Systeme: Sie sind unverzichtbar für das Funktionieren von Gemeinschaften, doch Klimaschocks gefährden ihre Stabilität, erhöhen den Bedarf an Pflegearbeit und verstärken soziale Ungleichheiten. Frauen tragen hierbei eine überproportionale Last – sowohl in unbezahlter als auch in bezahlter Care-Arbeit. C(L)ARE rückt die oft übersehene Verbindung zwischen Klimawandel, Geschlechterungleichheit und Care-Arbeit in den Mittelpunkt. Am Beispiel der Hochwasser in Niederösterreich im September 2024 untersucht das Projekt, wie klimabedingte Katastrophen Care-Systeme (zer)stören, Care-Netzwerke schwächen und gesellschaftliche Ungleichheiten verschärfen. Diese Fragen sind in Europa bisher kaum erforscht – die internationale Forschung konzentriert sich vor allem auf den globalen Süden. Klimakatastrophen treffen die ohnehin unterfinanzierten Care-Systeme hart: Pflegeeinrichtungen werden geschlossen, Infrastruktur wird beschädigt, und familiäre Netzwerke brechen weg. Gleichzeitig steigen der Bedarf an Care-Arbeit und die Belastung von Care-Arbeiter:innen, die oft unzureichend unterstützt werden. C(L)ARE zeigt diese Dynamiken auf und schließt bestehende Wissenslücken, indem es entscheidende Einblicke in die Verwundbarkeit von Care-Systemen und die langfristigen negativen Auswirkungen von klimabedingten Katastrophen liefert. C(L)ARE verwendet einen Methodenmix aus qualitativen Fallstudien und quantitativen Folgekostenabschätzungen, um die langfristigen Kosten der (Zer)Störung von bezahlten und unbezahlten Versorgungssystemen durch Naturkatastrophen am Beispiel des Hochwassers in Niederösterreich im Jahr 2024 abzuschätzen. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse aufgrund des Klimawandels zielt das Projekt darauf ab, umsetzbare Strategien für widerstandsfähige und geschlechtergerechte Care-Systeme zu entwickeln. C(L)ARE soll Entscheidungsträger:innen in Österreich befähigen, Care-Arbeit als zentrale Säule der Klimaanpassungs- und Katastrophenmanagement-Strategien zu integrieren. Dabei wird das Projekt umsetzbare Empfehlungen für Infrastrukturverbesserungen, Katastrophenschutzpläne, Unterstützungsmechanismen für Care-Arbeiter:innen sowie langfristige Strategien zur Entwicklung widerstandsfähiger, geschlechtergerechter Care-Systeme entwickeln. Indem C(L)ARE die Relevanz von Care-Systemen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Resilienz betont, setzt das Projekt einen neuen Maßstab für die Verbindung von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Klimapolitik.
Mitarbeiter*innen
Barbara Smetschka
Mag.phil.Dr.phil. Barbara Smetschka
barbara.smetschka@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73719
Projektleiter*in
01.09.2025 - 31.08.2028
Claudine-Caroline Egger
Mag.Mag.Dr. Claudine-Caroline Egger
claudine.egger@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73737
Projektmitarbeiter*in
01.09.2025 - 31.08.2028
Linda Gotsmy
Dipl.-Ing. Linda Gotsmy B.Sc.
linda.gotsmy@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.09.2025 - 31.08.2028
Lisa Kaufmann
Mag.Dr. Lisa Kaufmann
lisa.kaufmann@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73752
Projektmitarbeiter*in
01.09.2025 - 31.08.2028