Funktion komplexer Haustorien von Misteln
Abstract
Einige Mistelarten, insbesondere in der Familie der Loranthaceen, entwickeln komplexe Haustorialsysteme mit Luftwurzeln und sekundären Haustorien aus denen teilweise wieder Mistelsprosse entspringen. Abgesehen von der Bedeutung der sekundären Haustorialsysteme für die Verankerung des Parasiten und für die vegetative Ausbreitung wurden weitere funktionelle Aspekte noch nicht quantitativ untersucht. Durch Manipulation der Quellen und Senken, z.B. durch Durchtrennen von epicorticalen Wurzeln und Wirtsästen oder durch Entfernen von Blattern der Mistel oder des Wirtes und nachfolgender Beobachtung der Wuchsreaktion und der Mineralstoffverteilung zwischen Wirt und Mistel erwarten wir Antworten auf folgende Fragen (1) entwickelt sich das sekundäre Haustorialsystem als Reaktion auf Funktionsverlust des primären Haustoriums, (2) wird das, sekundäre Haustorialsystem von der Art des Wirtes oder der Umwelt beeinflußt, (3) beeinflusst die Quellkapazität (Leitquerschnitt des Wirtsastes) die Ausbildung des Haustorialsystems? Die untersuchte Mistelart ist Scurulla parasitica auf Rhododendron arboreum und anderen Wirtsbäumen in Nepal. Die bessere Kenntnis der Physiologie von Misteln würde einerseits dem Schutz der durch Abholzung der Wirtsbäume gefährdeten Misteln zugute kommen andererseits aber auch dort, wo Misteln bekämpft werden müssen, weil sie in Plantagen und Obstgärten große Schäden anrichten, nutzbar sein. Als Nebenprodukt des Projektes würde die Mistelflora in der Annapurna Conservation Area dokumentiert.
Schlagworte Haustorien Mistel Scurulla parasitica Rhododendron arboreum
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Gerhard Glatzel
Em.O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Gerhard Glatzel
gerhard.glatzel@boku.ac.at
Projektleiter*in
15.08.2000 - 15.01.2003
BOKU Partner
Externe Partner
Tribhuvan University
keiner
Partner