Oberflächen-Display-Banken in Insektenzellen und Säugetierzellen

Die Selektion von korrekt gefalteten komplexen Proteinen stellt in der Entwicklung von Therapeutika einen wesentlichen Schritt dar und ist häufig der Flaschenhals in der präklinischen Wirksubstanz-Entwicklung. Üblicherweise werden Proteine aufgrund einfacher Bindungseigenschaften ausgewählt. Danach werden diese Proteine in das spätere therapeutische Format gebracht. Dieser Wechsel des Formats resultiert häufig in der Veränderung wesentlicher Eigenschaften dieser Proteine. Speziell bei glykosylierten und multimeren Proteinen wäre es wünschenswert, schon in den ersten Selektionsschritten im Labor Moleküle zu identifizieren, die alle gewünschten Eigenschaften haben und diese Eigenschaften im Zug der Produktentwicklung beibehalten. Im vorliegenden Projekt sollen Selektions-Systeme entwickelt werden, die die Anreicherung von Glykoprotein-Dimeren aus grossen Libraries erlauben. Dabei soll nicht nur auf Antigenbindung, sondern gleichzeitig auf verschiedene, von der korrekten Glykosylierung abhängige Funktionen selektiert werden. Die zu entwickelnden Selektions-Systeme sollen verschiedene Arten des Displays von Proteinen sowohl auf Säugetier- als auch auf Insektenzellen ermöglichen und speziell für die Selektion sogenannter Fcabs eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um die glykosilierten Fc Domänen von Immunglobulinen, die durch Anwendung des modularen Antikörperengineerings der Firma f-star mit neuen, engineerten Bindungsstellen versehen sind.