Analyse von (prä)historischen Funden mittels LA-ICP-DRC-MS
Abstract
Immer häufiger wird versucht die "ungeschriebenen Bücher der Geschichte" durch interdisziplinäre Ansätze zu entziffern. Moderne Anthropologie und Archäologie bedient sich mehr und mehr chemischer Methoden, um verschiedene Theorien (wie zum Beispiel die Verbreitung von Kulturen oder Wanderungsverhalten vorzeitlicher Völker) zu untermauern oder besser zu verstehen. Dies führt zu einer Verdichtung unseres Wissens über vergangene Kulturen und liefert weitere Hinweise auf die Frage: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Das Kernstück dieses Projektes ist die Optimierung und Implementierung einer innovativen analytischen Methode, die es ermöglicht, wertvolle (prä)historische Funde chemisch zu analysieren ohne sie dabei zu zerstören. Isotopen- und Spurenelementmuster werden dabei auf einer Fläche von nur ca. 50 ¿m untersucht. Statistische Analysen von einzigartigen Funden (Knochen, Zähne, Grabbeigaben) erlauben die Lösung ungeklärter Fragen moderner Archäologie und Anthropologie (wie zum Beispiel Migrationsprozesse, soziale Struktur, Territorialverhalten, Migrationsprozesse und Ausbreitung von Kulturen). Der erste Schritt des Projektes ist die Optimierung der Methode und die Untersuchung der Variabilität von Sr-Isotopen- und Spurenelementverhältnissen in Zähnen und Knochen. Danach werden wir statistische Auswertungen von 5 ausgesuchten Funden von 5000 v.Chr. bis 1000 n.Chr. durchführen (Jungsteinzeit bis Mittelalter). Die Spurenelementverteilung in Metallgegenständen wird als "Fingerabdruck" zur Bestimmung der Herkunft herangezogen. Auch hier kann die nahezu zerstörungsfreie Analysenmethode wertvolle Daten liefern. Es werden ein Goldfund (Awaren) und Grabbeigaben aus Bronze untersucht. Die Kombination der so erhaltenen Informationen wird das Wissen über prähistorisches Leben signifikant erhöhen. Dieses interdisziplinäre Projekt ist eine Zusammenarbeit der Universität für Bodenkultur und dem Naturhistorischen Museum.
Schlagworte Laser Abtragung ICP-MS Strontium Isotopenvehältnisse Knochen Dynamische Reaktionszelle Neolitikum post-mortem Änderungen
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Gerhard Josef Stingeder
Univ.-Prof. i.R. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard Josef Stingeder
gerhard.stingeder@boku.ac.at
Projektleiter*in
01.07.2002 - 28.02.2006
Thomas Prohaska
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Prohaska
thomas.prohaska@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.07.2002 - 28.02.2006
BOKU Partner
Externe Partner
Naturhistorisches Museum Wien
Maria Teschler-Nicola, Anthropologische Abteilung, Peter Stadler, Abteilung für Frühgeschichte Wien, Österreich
Partner