EVA - Verkehrstelematisch gesteuerte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität bei baustellenbedingter Fahrstreifensubtraktion auf Autobahnen
Abstract
Gegenstand des Projekts EVA - "Verkehrstelematisch gesteuerte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität bei baustellenbedingter Fahrstreifensubtraktion auf Autobahnen" ist der Verkehrsfluss bei Autobahnbaustellen mit Fahrstreifensperre. Ziel ist es, Größen zu identifizieren, die auf den Verkehrsfluss wirken und telematisch gesteuerte Maßnahmen für dessen Beeinflussung zu entwickeln um eine höhere Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit zu erzielen. Eingangs werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die aktuellen Regelwerke analysiert. Mittels einer international angelegten Literaturrecherche wird der aktuelle Wissensstand erhoben. Zur Überprüfung der Wirkung verschiedener Maßnahmen wurden Messungen durchgeführt. Dazu wurden in mehreren Querschnitten vor und nach der Verflechtungsstelle Geschwindigkeit, Durchfahrtszeitpunkt und Fahrzeuglänge gemessen. Zur Analyse des Verkehrsverhaltens und der Interaktionen zwischen den Fahrzeuglenkern wurden Videoaufzeichnungen der Verflechtungsstelle gemacht. Die wesentlichsten Erkenntnisse bezüglich der untersuchten Maßnahmen sind: · Die Beschränkung der Geschwindigkeit vor dem Verflechtungsbereich auf 60 km/h kann den fließenden Verkehrszustand etwas länger aufrechterhalten, als dies bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h der Fall ist. · Ein Geschwindigkeitstrichter kann den Staubeginn deutlich verzögern. Deshalb ist es zweckmäßig, die Anwendung eines Geschwindigkeitstrichters in einem Feldtest auf seine Kosten-Wirksamkeit zu prüfen. · Bei fließendem Verkehr mit höheren Geschwindigkeiten ist es günstig, wenn die Fahrzeuglenker bereits vor der Verflechtung den Fahrstreifen wechseln, da so ein längerer (einige hundert Meter) Bereich für den Fahrstreifenwechsel zur Verfügung steht und die Lenker durch moderate Geschwindigkeitsanpassung leichter eine ausreichend große Zeitlücke finden. · Bei stockendem Verkehr kann die höchste Leistungsfähigkeit erreicht werden, wenn der in weiterer Folge gesperrte Fahrstreifen bis zu seinem Ende genutzt wird. Das Verflechten unter Beachtung des Reißverschlussprinzips wirkt ebenfalls günstig auf die Leistungsfähigkeit. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird ein Anlagenkonzept entwickelt, das aus verschiedenen Anzeigeeinrichtungen, drei Sensoren und einer Steuereinheit besteht. Aufgrund des abgeschätzten Nutzens durch Zeitersparnis der Fahrzeuginsassen wird empfohlen, die Fragestellung der vorliegenden Machbarkeitsstudie weiter zu verfolgen. Um eine hohe Wirksamkeit der Informationen zu erreichen sollten verschiedene Ausführungsformen und Texte in einem Praxistest erprobt werden. Als weiterer Schritt sollte das vorgeschlagene System auf Stellen mit langfristiger Fahrstreifensperre übertragen und um einen dynamischen Geschwindigkeitstrichter erweitert werden.
Schlagworte Autobahn Baustelle Verkehrsfluss Verkehrstelematik Fahrstreifensubtraktion
Publikationen
Verkehrstelematisch gesteuerte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrsflussqualität bei baustellenbedingter Fahrstreifensubtraktion auf Autobahnen (EVA)
Autoren: Sammer, G., Mensik, K., Feßl, T. Jahr: 2004
Projektbericht
Dynamisches Verflechtungskonzept für Fahrstreifensperren auf Autobahnen
Autoren: Mensik, Karl Jahr: 2006
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Gerd Sammer
Em.O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Gerd Sammer
gerd.sammer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85635
Projektleiter*in
01.08.2003 - 29.02.2004
BOKU Partner
Externe Partner
Kuratorium für Verkehrssicherheit, Inst.f.Verkehrstechnik und Unfallstatistik
keiner
Partner
Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft
keiner
Partner