Startprojekt Klimaschutz: Erste Analysen extremer Wetterereignisse und ihrer Auswirkungen in Österreich - "Extremereignisse: Ereignisbezogene Dokumentation - Prozesse Bergstürze, Hochwasser, Muren, Rutschungen und Lawinen"
- Lebensraum und Landschaft
Abstract
Die ereignisbezogene Dokumentation von Naturereignissen gibt in diesem Projekt einen Überblick der seit 1972 vom Bundesamt und Forschungszentrum für Wald in Wien (BFW) österreichweit erfassten Mur- und Hochwasserereignisse. Die Erhebung der Chroniken von Wildbach-Schadens-Ereignissen in den Bezirken Landeck und Imst des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung der Gebietsbauleitung Oberes Inntal erfolgte in generalisierten Kategorien. Diese Daten wurden mit der BFW-Datenbank punktuell verknüpft. Die Zeitreihen konnten damit wesentlich verlängert werden und dadurch wurden auch seltene extreme Ereignisse erfasst. Die Untersuchungen von Ereignishäufigkeiten zeigen z. B. zwischen den einzelnen Einzugsgebieten der Gemeinde Umhausen zeitliche Korrelationen. Die Zahl der von Schadensereignissen betroffenen Einzugsgebiete hat sich in den letzten 30 Jahren in dieser Gemeinde deutlich erhöht. Die spezifischen Feststoffablagerungen, die niederschlagsspezifischen Auslösekriterien wie Dauerregen oder kurzer Starkregen sowie die gemessenen Tagesniederschlägen wurden untersucht. Die Ereignisse in der Gemeinde Umhausen wurden primär durch kurzen Starkregen ausgelöst, ohne dass aber ein hoher Tagesniederschlag gemessen wurde. Die spezifischen Feststoffablagerungen sind von der Ereignisintensität der einzelnen Ereigniskategorien abhängig. Der Mittelwert der spezifischen Feststoffablagerungen der dokumentierten Murereignisse in Österreich liegt z.B. um das 4fache über den Feststoffablagerungen von Hochwasserereignissen mit starker Geschiebeführung. Die Untersuchungen zeigten, dass die Beschädigungen an Wohnobjekten in den Bezirken Landeck und Imst zum überwiegenden Teil durch Murereignisse verursacht wurden. Detaillierte Analysen der Schadensintensitäten, der Feststoffablagerungen, insbesondere der Murereignisse in mehreren Einzugsgebieten sind für die Abschätzung des Risikos künftiger Ereignisse erforderlich.
Mitarbeiter*innen
Dieter Rickenmann
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr. Dieter Rickenmann
Projektleiter*in
13.05.2003 - 31.10.2003