The role of enclosures on the diversity and productivity of rural landscapes in North Gondar
Abstract
Steigender Landbedarf für Pflanzenbau, Weideflächen und steigender Brennholzbedarf haben im Hochland von Äthiopien zu starkeer Entwaldung geführt. Die Einzigen verbliebenen Waldflächen sind kleine Wälder rund um Kirchen. Das Ausbleiben von Waldverjüngung in vielen dieser kleinen Waldflächen stellt ein Bedrohung für die genetische Diversität im Hochland von Äthiopien dar. Sie hat aber auch ernste Konsequenzen für die Lebensumstände der LandnutzerInnen: zunehmende Brennholzknappheit führt zu vermehrter Nutzung von Dung als Brennmaterial. Der Dung wird damit nicht wieder als Dünger auf die Felder aufgebracht was zu verstärkten Nährstoffmängeln und sinkender landwirtschaftlicher Produktivität führt. Auszäunungen von Weidevieh erwiesen sich als gangbarer Weg die Holzressourcen für die LandnutzerInnen zu vermehren. Der starke Nutzungsdruck sowie die Knappheit von Zäunungsmaterial erschweren jedoch die Verbreitung von Auszäunungen. Konkurrenz von Baumverjüngung mit Gräsern sowie höheres Feuerrisiko erfordern Bewirtschaftungsstrategien in diesen Flächen. Solche Bewirtschaftungsregime liegen derzeit allerdings nicht vor. In diesem Projekt werden verschiedene Methoden von Auszäunungen wie lebende Zäune, Hecken, mobile Zäune und Schutzstrauchpflanzung in einem partizipativem Prozess mit den LandnutzerInnen getestet und implementiert. Naturverjüngung ist die billigste und am besten angepasste Methode um die Baumdiversität zu erhalten und zu erhöhen. Dafür ist Wissen um die Ausbreitungsstrategien und –distanzen der wichtigsten afromontanen Baumarten eine Grundvoraussetzung. Dieses Wissen fehlt jedoch. Es ist daher ein weiteres Ziel dieses Projektes, dieses Wissen zu erarbeiten und darauf basierende Strategien zur Schaffung kleiner Waldflächen als „Trittsteine“ für Naturverjüngung in der Landschaft zu erarbeiten.
Schlagworte Äthiopien Agroforstwirtschaft Auszäunungen Ausbreitung von Bäumen Partizipative Methoden
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Georg Gratzer
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Georg Gratzer
georg.gratzer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91215
Projektleiter*in
01.03.2009 - 01.12.2011