Das Verhalten von Frankliniella occidentalis auf Gemüsearten mit unterschiedlicher Wirtspflanzeneignung
- Boden und Landökosysteme
- Forschungscluster "Pflanzen"
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Forschungsobjekt des beantragten Projektes ist eine weltweit verbreitete Thripsart mit enormem Schadenspotenzial: Frankliniella occidentalis Pergande, der Kalifornische Blütenthrips (Thysanoptera: Thripidae) ist einer der bedeutendsten Schädlinge an fast allen Gemüse- und Zierpflanzenkulturen unter Glas. In Wiener Glashäusern werden etwa 200 Hektar Gemüsekulturen produziert, die praktisch alle vom Blütenthrips befallen werden können. Das vorliegende Projekt untersucht spezifische Verhaltensweisen erwachsener Thripsweibchen auf verschiedenen Pflanzenarten. Es ist bekannt, dass morphologische Pflanzenmerkmale wie z.B. Behaarung der Blattoberfläche oder biochemische Faktoren Einfluss darauf haben, ob und wie stark eine Pflanze von Thripsen befallen wird. Bis dato ist jedoch nichts darüber bekannt, ob sich F. occidentalis auf den verschiedenen Pflanzen unterschiedlich verhält, d.h. einzelne Verhaltensmuster wie z.B. das Saugen, die Eiablage oder das Erkunden der Pflanzenoberfläche beeinflusst sind. Im vorliegenden Projekt sollen deshalb verschiedene Verhaltensmuster von F. occidentalis - Weibchen auf fünf verschiedenen Gemüsearten (Tomate, Paprika, Gurke, Aubergine, Bohne) verglichen werden. Erstmals sollen mittels Videoaufzeichnungen und einer speziellen Software zur Auswertung von Verhaltensdaten die Verhaltensweisen des Blütenthrips auf den verschiedenen Pflanzen erfasst werden. In einem Biotest mit kurzer Laufzeit werden die Reaktionen der Thripse unmittelbar nach Erstkontakt mit der jeweiligen Pflanze sowie ihre Verweildauer beobachtet und analysiert. In einem weiteren Biotest werden die Saug- und Eiablageaktivität von F. occidentalis über 24 Stunden auf den Gemüsearten bestimmt. Grundlegendes Wissen über Verhaltensweisen von F. occidentalis auf Gemüsearten, die sich morphologisch und biochemisch sowie in ihrer Wirtspflanzeneignung für diese Thripsart unterscheiden, ist entscheidend für ein besseres Verständnis von Insekt-Pflanze-Interaktionen. Darüber hinaus sind solche Informationen auch für die Züchtung resistenter (Gemüse-)Sorten von Bedeutung und können wesentlich dazu beitragen, die Effizienz bestehender biologischer Bekämpfungsmethoden mit Nützlingen gegen Thripse zu erhöhen.
Mitarbeiter*innen
Elisabeth Helene Koschier
ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Elisabeth Helene Koschier
elisabeth.koschier@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-95303
BOKU Projektleiter*in
01.01.2011 - 30.06.2012